Assange, Rackete, Paul Watson…
... wer sich militant für die Wahrheit, die Rettung von Menschen oder den Schutz der Umwelt engagiert, der landet häufig hinter Gittern. So jetzt auch der „Sea Shepard“-Gründer Paul Watson.
Paul Watson wurde nun nicht zum ersten Mal verhaftet. So geht es es vielen, die sich für Themen engagieren, bei denen die Mächtigen der Welt Geld und Image verdienen. Foto: William Stadtwald Demchick / Wikimedia Commons / CC-BY 3.0
(KL) – Am 73jährigen Paul Watson, den Gründer und Chef der Umweltaktivisten von „Sea Shepard“, scheiden sich die Geister. Denn Leute wie Paul Watson, die sich wie Julian Assange oder Carola Rackete über Gesetzestexte hinwegsetzen, um Staaten an deren illegalen Aktionen zu hindern, sind den Mächtigen der Welt ein Dorn im Auge. Doch wie bei den beiden anderen genannten Personen geht die internationale Gemeinschaft nicht etwa gegen die Staaten vor, die sich illegal verhalten, sondern gegen diejenigen, die dagegen kämpfen. Nun wurde Paul Watson auf Grönland von der dänischen Polizei verhaftet und muss dort bis Mitte August im Gefängnis ausharren, bis ein dänisches Gericht darüber entscheidet, ob Watson nach Japan ausgeliefert wird, wo gegen ihn ein internationaler Haftbefehl erlassen wurde.
Umweltaktivisten aus der ganzen Welt fordern von Dänemark die sofortige Freilassung Watsons, doch das wird nicht so schnell passieren. Hintergrund für diese Verhaftung sind militante Aktionen auf hoher See, wenn die „Sea Shepards“ gegen Walfänger aus Norwegen, Island und Japan vorgehen und diese, so gut das eben möglich ist, am Walfang zu hindern versuchen. Während Norwegen das internationale Moratorium zum Walfang erst gar nicht unterzeichnet hat, behaupten Island und Japan, dass sie Walfang nur noch zu „wissenschaftlichen Zwecken“ betreiben. Ein Blick ins Internet reicht, um diese Aussage als Lüge zu entlarven – in Japan erzielt Walfleisch Preise von bis zu 1700 Euro pro Kilogramm und dieses Walfleisch wird nicht zu „wissenschaftlichen Zwecken“, sondern zum Verzehr verkauft.
Es ist nicht das erste Mal, dass Paul Watson verhaftet wird, weil er mit seinen Leuten militant gegen den illegalen Walfang vorgeht. Videoaufnahmen zeigen, dass speziell japanische Walfangschiffe dabei noch militanter vorgehen als die „Sea Shepards“ selbst und bei den Auseinandersetzung selbst das Versenken des „Sea Shepard“-Schiffs in Kauf nehmen würden.
Wie in den Fällen von Julian Assange und Carola Rackete, der Kapitänin der Ocean Viking, die Hunderte Leben im Mittelmeer gerettet hat, versucht man diejenigen mundtot zu machen, die gegen illegale Aktivitäten der Saubermänner westlicher Regierungen vorgehen.
Was „Sea Shepard“ will, ist dass die Staaten das Moratorium zum Schutz der gefährdeten Wale einhalten, statt weiter die Ausrottung der sanften Meeressäuger zu betreiben. Dies sollte im Interesse der ganzen Welt liegen, ebenso, wie die ganze Welt Länder wie Japan oder Island verurteilen sollte, die unter Vortäuschung falscher Tatsachen weiterhin Wale jagen, darunter auch seltene Wale wie den seltenen Seiwal oder den ebenso seltenen Brydewal, der in japanischen Restaurants Höchstpreise erzielt.
Das Team von Paul Watson war bei seinem Zwischenstopp in Grönland auf dem Weg in den Nordatlantik, um dort japanischen Walfängern die Arbeit so weit es geht zu erschweren. Daraus wird nun erst einmal nichts und die japanischen Walfänger können weiterhin ungestört aus kommerziellen Gründen die Artenvielfalt in den Weltmeeren ruinieren.
Dieser erneute Vorfall sollte die Diskussionen um ein „europäisches Asylrecht“ neu beleben, denn die Fälle Assange, Snowden oder jetzt Paul Watson zeigen deutlich, dass nur ein solches europäisches Asylrecht verhindern kann, dass Aktivisten für Themen im allgemeinen Interesse weggesperrt werden, weil die die Geschäfte der Mächtigen dieser Welt stören. #freepaulwatson
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