„Der größte Betrug, der jemals an der Welt begangen wurde“

So bezeichnete Donald Trump am 24. September vor der UNO-Vollversammlung den Klimawandel. Die Wissenschaft sagt genau das Gegenteil.

Die Erde bewegt sich gerade von rechts nach links – und ihr geht die Luft aus. Foto: Emmanuella Ackon (artist) / Wikimedia Commons / CC0 1.0

(KL) – Die Erde kippt gerade um, und zwar auf eine Art und Weise, dass das praktisch nicht mehr umkehrbar ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Oregon State University, in der ein internationales Wissenschaftler-Team die „Vitalzeichen“ der Erde untersucht. Diese Studie wurde nun im Fachmagazin „BioScience“ veröffentlicht. Es ist unglaublich, mit welcher Unverfrorenheit Donald Trump solche Fake News vor der ganzen Welt von sich gibt.

Die „Vitalzeichen“ der Erde sind 34 Parameter, die gesondert voneinander betrachtet werden. Darunter sind Parameter wie die Meerestemperaturen, Verbrauch fossiler Brennstoffe, CO2-Emissionen, Erosionen nach Waldbränden, Auftreten von Überschwemmungen und so weiter. Die richtig schlechte Nachricht ist, dass in diesem Jahr für 22 dieser Parameter negative „Rekorde“ ermittelt wurden. Und das erkennt man bereits an den zahlreichen Naturkatastrophen, die sich häufen.

Ein Orkan der Stärke 5 fegt über die Karibik (seine Ausläufer sollen laut der Wettermodelle auch an die europäischen Atlantikküsten reichen), in Spanien, Italien und anderswo stehen immer häufiger die Städte nach sintflutartigen Regenfällen unter Wasser, im Gebirge kommt es zu Felsabbrüchen und Erdrutschen, Tornados treten in Gegenden auf, in denen es eigentlich gar keine Tornados geben sollte und so weiter und so fort. Die Pole schmelzen, die Sommer werden immer heißer – es sieht so aus, als sei das weltweite Klima völlig dereguliert. Darin ist sich die Wissenschaft weltweit einig. Nicht aber Donald Trump.

Die Studie der Oregon State University warnt klar und deutlich, was für Folgen der Klimawandel haben kann, eben nicht nur auf das Klima. Angesichts der vom Klimawandel ausgelösten Probleme können der Frieden (naja, das, was davon noch übrig ist…), Gesundheit und Ökosysteme in die Knie gehen. Allerdings haben sich die Wissenschaftler einen Rest an Optimismus bewahrt. „Noch können wir die Erderwärmung begrenzen“, sagen die Forscher, allerdings setzt das „schnelles und entschlossenes Handeln“ voraus. Waldschutz zur CO2-Regulierung, konsequenter Einsatz erneuerbarer Energien, eine Umstellung der Ernährung der Weltbevölkerung, Investitionen in die Emissions-Reduzierung und und und.

Donald Trump liegt also völlig falsch. Neu ist das aber nicht, vor genau diesen Gefahren hat bereits 1960 der Club of Rome gewarnt. Dass es theoretisch noch möglich ist, die Erderwärmung zu stoppen, ist der gute Teil der Nachricht. Der schlechte Teil der Nachricht ist, dass diejenigen, die diese „schnellen und entschlossenen Handlungen“ entscheiden und finanzieren müssen, dies leider nicht tun. Schade eigentlich um unseren Planeten.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste