Die Erde bebt…
… momentan vor allem rund um das Mittelmeer. Zum zweiten Mal in kurzer Zeit kommt es zu einem starken Beben vor der Urlaubsinsel Kreta. Und wie geht es weiter?
80 km vor der kretischen Hauptstadt Heraklion bebte erneut die Erde - mit Stärke 6.1 auf der Richterskala. Foto: NiTenIciRyu / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int
(KL) – Ein Beben der Stärke 6,1 auf der Richterskala ist kein leichter Erdstoß mehr, sondern ein ausgewachsenes Beben. Dass dieses zu Beginn der Ferienzeit rund 80 km vor der kretischen Hauptstadt Heraklion stattfand, macht nachdenklich, denn es wird immer offensichtlicher, dass die tektonischen Platten im Mittelmeer in Bewegung sind. Momentan werden noch die Schäden in Heraklion und weiteren kretischen Städten ermittelt, doch stellt sich die Frage, was als nächstes passiert.
Seit Ende Januar sind die tektonischen Platten im Mittelmeer in Bewegung. Seither wurden über 1000 Erdstöße vor allem in der Nähe der Insel Santorin verzeichnet, das stärkste vor einer Woche, ebenfalls mit der Stärke 6,1, was auch auf den Inseln Kos, Kreta und Rhodos für heftige Erschütterungen gesorgt hatte. Eine solche tektonische Aktivität hat man in Griechenland seit 1964 nicht mehr beobachtet und ein Ende ist nicht abzusehen.
Doch Griechenland ist nicht das einzige Zentrum, in dem zur Zeit die Erde bebt. Auch die italienische Vulkankette zwischen dem Ätna auf Sizilien, dem Stromboli auf der gleichnamigen Insel und der Vesuv bei Neapel ist aktiv, doch die größte Gefahr geht von dem Supervulkan „Campi flegreii“ (Phlegräische Felder) aus, der sich nur 10 km vom Stadtzentrum der Millionenstadt Neapel befindet und sich über eine Fläche von 15 km² erstreckt. Hier beobachten die Vulkanologen eine hohe Aktivität und Modelle zeigen, dass wenn diese Phlegräischen Felder ausbrechen, ganz Europa in Dunkelheit, Kälte und Asche versinken wird.
Doch Vulkanausbrüche und Erdbeben können weder zuverlässig vorhergesagt werden, noch kann man sich vor ihnen schützen. Für die griechischen Inseln, wo gerade die wichtigste Tourismus-Saison des Jahres startet, kann man nur hoffen, dass sich diese Serie von Erdbeben nicht negativ auswirkt – denn viele Urlauber fragen sich nun, ob eine Reise auf die griechischen Inseln sicher ist. Beantworten kann diese Frage momentan wohl niemand, wobei man festhalten muss, dass wenn es zum „Big Bang“ beispielsweise auf den Phlegräischen Feldern kommt, es keine Rolle mehr spielt, ob man sich gerade in Griechenland, Italien oder Skandinavien aufhält – der „Big Bang“ hätte solche Folgen, dass der Standort, an dem man sich befindet, zweitrangig ist.
Bleibt also das Prinzip Hoffnung – zumal man selbst nichts in einer solchen Situation tun kann, außer sich bei solchen Erdbeben an einen sicheren Platz im Freien zu begeben. Nichtsdestotrotz sollten Griechenland-Urlauber in den nächsten Tagen schon schauen, wie sich die Situation entwickelt. Denn auch, wenn die griechische Erdbeben-Kommission bereits Entwarnung gibt, kann niemand sagen, ob es nach diesen beiden heftigen Erdbeben nun erst einmal wieder vorbei ist.
Sie schreiben hier über Prozesse, die in geologischen Zeitmaßstäben ablaufen. Das eignet sich nicht unbedingt für einen schnellen Artikel. Und schon gar nicht für Panik.
Ich denke, dass sich niemand Sorgen über den bevorstehenden Urlaub im Mittelmeerraum machen sollte. Die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs von Vulkanen zu unseren Lebzeiten geht gegen null auch wenn es, statistisch gesehen, irgendwann mal passieren wird.
Da beunruhigen mich eher diese anhaltenden Klimakapriolen, wie sie im Moment wieder im Gange sind und die zunehmend desolate Weltpolitik ..
Dann erläutern Sie uns doch mal diese “geologischen Zeitmaßstäbe” – innerhalb von knapp drei Wochen 4 Erdbeben im Mittelmeerraum zwischen Kreta und Mamaris in der Türkei, Stärken 6.1, 6.1, 5.3 und 5.8 auf der Richterskala und das sind schon echte Ansagen. Unabhängig von “geologischen Zeitmaßstäben” wird es da schwierig, zu behaupten, dass die Erde dort ruhig ihre Bahnen zieht. Nehmen Sie dazu den Vulkanausbruch des Ätna und die eindeutig belegte Aktivität der Phlegräischen Felder vor den Toren der Millionenstadt Neapel. Es geht nicht um “Panikmache”, sondern darum, dass Urlauber in diesen Regionen auf ihren Urlaub vorbereitet sind. So kann es sich lohnen, eine Powerbank mitzunehmen. Die Rufnummern von Botschaft und Notfalldiensten zu notieren und griffbereit zu haben. Sich mit Bargeld zu versorgen. Wichtige Medikamente in ausreichender Menge dabei zu haben, statt sich darauf zu verlassen, dass man schon alles vor Ort bekommt. Es sei denn, man geht davon aus, dass die tektonischen Bewegungen, die gerade im Mittelmeer stattfinden, eine Erfindung der bösen Fake News-Medien sind. Das sind sie aber nicht. Ansonsten machen uns die Klimakapriolen und die desolate Weltpolitik sicherlich gleichermassen Sorgen…