Donald Trump steht mal wieder auf der falschen Seite
Der US-Präsident hat einmal mehr Opfer und Täter verwechselt. Den Skandal um „Randy Andy“ kommentierte er mit Mitleid für die britischen Royals.
Donald Trump und "Randy Andy" - kein Wort des Mitleids für die Opfer des Epstein-Skandals. Foto: The White House from Washington, DC / Wikimedia Commons / PD
(KL) – Kein Wort für die Opfer des Epstein-Verbrecherrings, kein Wort für die inzwischen verstorbene Virginia Guiffre, aber viel Solidarität mit den Tätern, die in diesem Pädophilen-Ring aktiv waren. „Es ist schrecklich, was dieser Familie widerfahren ist“, erklärte Donald Trump, und meinte damit nicht etwa die Familie von Virginia Giuffre, sondern die britischen Royals, „das ist eine tragische Situation. Die Familie tut mir leid.“ Ob er sich da nicht in erster Linie selbst leidtut?
Nach wie vor sind die meisten Unterlagen, Videos und andere Beweise rund um den Epstein-Skandal beim FBI unter Verschluss und der höchst seltsame FBI-Direktor Kash Patel und Justizministerin Pam „Blondi“ Bondi setzen alles daran, die Verwicklung von Donald Trump in diesen Skandal zu vertuschen und sogar „Jagd“ auf alle diejenigen zu machen, die von nah oder von fern mit den Ermittlungen in diesem Fall zu tun hatten. Die Anhörungen von Patel und Bondi vor einem Senatsausschuss nehmen absurde Formen an, denn beide weigern sich standhaft, auch nur die geringste Information herauszugeben. Dass sich die Öffentlichkeit nun fragt, warum Trumps Verwicklung in diesen Skandal unbedingt geheim bleiben muss, nährt natürlich den Verdacht, dass der US-Präsident viel tiefer in diesem Skandal steckt, als man das zugeben kann und will.
Das Mitleid, dass Trump für seinen Freund Andrew Mountbatten Windsor empfindet, hätte er sich lieber für die Opfer dieses Pädophilen-Rings aufgespart, doch wäre Trump nicht Trump, würde er auch nur die leisteste Empathie mit den Opfern enpfinden. Verständlich, wenn man bedenkt, dass der Mann höchstwahrscheinlich auf der Täterseite steht.
Viel nützen wird die Trump’sche Solidarität „Randy Andy“ allerdings nicht. Nachdem er sämtliche Adelstitel entzogen bekommen hat, nachdem er aus der Royal Lodge ausziehen muss, hat er nun auch seinen letzten Titel als „Vize-Admiral“ der britischen Marine abgeben müssen. Ab sofort ist der Mann eben nur noch Mr. Mountbatten Windsor, ohne irgendein Adelsprivileg, was in Großbritannien ein unerhörter Vorgang ist.
Der Epstein-Skandal, bei dem Trump weiterhin auf der falschen Seite steht, könnte ihn 2026 bei den „Mid-Term-Wahlen“ teuer zu stehen kommen. Denn die 60 Millionen Evangelikaner, die bislang treu auf Trumps Seite standen, können dem US-Präsidenten so ziemlich alles verzeihen, nicht aber eine Sünde wie einen pädophilen Missbrauch. Hier hat Trump eine Grenze überschritten, die selbst in seinem eigenen Lager bei den Republikanern gar nicht gut ankommt. So fordern inzwischen viele seiner Parteigänger, dass sämtliche Unterlagen zum Epstein-Skandal veröffentlicht werden. Ob das passiert, steht in den Sternen und niemand kann sagen, ob die Chefs des FBI und des Justizministers nicht in der Lage sind, Beweise gegen Trump einfach verschwinden zu lassen.
Und wieder einmal hat Donald Trump eine Gelegenheit verpasst, Mitleid mit den „Richtigen“ zu äußern. Denn nicht das, was der britischen Königsfamilie widerfahren ist, ist „schrecklich“, sondern das, was den Opfern des Epstein-Rings angetan wurde. Aber das sieht Trump wohl ganz anders…
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