Sie schulden dem deutschen Staat 30.062 €…
… aber nur, wenn Sie Deutscher oder Deutsche sind. Für die französischen Nachbarn sieht es noch heftiger aus. Tendenz – die Schulden werden weiter munter steigen.
Die deutsche Schuldenuhr tickt und tickt und tickt... Foto: Bulgrin / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int
(KL) – Irgendwann ist der Damm der Vernunft gebrochen. Jahrelang haben die europäischen Regierungen versucht, die europäischen Stabilitäts-Kriterien einzuhalten, doch jetzt, wo sich auf die Europäische Union unter der Führung von Ursula von der Leyen weit über ihre Möglichkeiten hinaus verschuldet, sind die 30.062 € Pro-Kopf-Verschuldung der Deutschen nur eine Momentaufnahme. Es wird noch deutlich schlimmer werden.
Laut Statistischem Bundesamt beläuft sich die deutsche Staatsverschuldung auf 2,510 Billionen €, doch mit den „Sondervermögen“ (sprich: neuen Schulden) wird diese Verschuldung massiv ansteigen. Nutznießer werden nicht etwa marode Schulen, schlecht ausgestattete Krankenhäuser, verrottete Bahnlinien oder einsturzgefährdete Brücken sein, sondern die Rüstungsindustrie, die jetzt Vorrang vor allem hat, da wir ja „wissen“, dass Putin spätestens 2029 die NATO und Westeuropa angreifen wird.
Die „Schuld“ an diesen Schulden tragen, na klar, die einfachen Menschen. Und damit der Schuldenstand nicht völlig aus dem Ruder läuft, fordert die Politik nun eine längere Lebensarbeitszeit, startet die Grundsatzdiskussion über die 35-Stunden-Woche und wirft sogar ein obligatorisches, „freiwilliges“ Soziales Jahr für Rentner in die Diskussion. Geführt wird diese Diskussion von Hochverdienern, die alle mit mindestens 10.000 € im Monat nach Hause gehen und jetzt erstmal bis Ende des nächsten Monats in Urlaub sind. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Den Haushalt will man, so wie andere europäische Länder auch, über die sozial Schwächsten sanieren, denn strenge Maßnahmen gegen arme Menschen haben in der Regel nur sehr kurze und nicht sehr massive Proteste zur Folge. Von den Reichen und den Superreichen will man nichts, denn die Politik zittert davor, dass diese Superreichen am Ende Deutschland verlassen könnten, um sich in Steuerparadiesen anzusiedeln. Das ist zwar noch nie passiert, reicht aber als Begründung, das Geld nicht dort zu holen, wo es ist, sondern dort, wo man den Leuten in bereits leere Taschen greift.
Der Schuldendienst, mit dem sich Banken und Investment-Fonds die Taschen füllen, schaufelt die Gelder in diejenigen Strukturen, die erst vor Kurzem mit Billionen-Beträgen gerettet werden mussten, da sie sich in ihrer grenzenlosen Gier verspekuliert hatten. Erinnern Sie sich? Das Argument lautete „Too big to fail“, was eine Art Freifahrschein für Banken und Börsenspekulanten war, die verstanden, dass ihre Gewinne bei ihnen bleiben würden, während ihre Verluste von der Allgemeinheit bezahlt werden würden.
Dabei ist Deutschland, was die Verschuldung anbelangt, noch lange nicht das schlimmste Land in Europa. „Spitzenreiter“ bei der Staatsverschuldung sind Griechenland (152,5 % des BIP), gefolgt von Italien (137,9 % des BIP) und Frankreich (114,1 % des BIP) – zur Erinnerung: Die europäischen Stabilitäts-Kriterien beschränken die Staatsverschuldung der EU-Mitgliedsstaaten auf 60 % des BIP, doch seit diese Grenzen geknackt sind, kümmert sich niemand mehr um Dinge wie „Stabilität“. Die Länder, die diese Kriterien noch ernstnehmen und auch einhalten, sind: Kroatien, Polen, Rumänien, Malta, Lettland, Tschechien, die Niederlande, Litauen, Irland, Schweden, Dänemark, Luxemburg, Estland und Bulgarien. Im Grunde dürften europäische Spitzenpositionen nur noch von Politikern aus diesen Ländern besetzt werden, denn es sind die einzigen Länder, die Europa und dessen Werte noch ernstnehmen.
Aus dieser Schuldenfalle kommen weder wir, noch die folgenden Generationen wieder heraus. Da nützt es wenig, die Arbeitszeit für kommende Generationen zu verlängern, Karenztage für kranke Menschen einzuführen, Feiertage zu streichen, während man gleichzeitig die Haushalte für die eitle Selbstdarstellung der Politiker munter weiter erhöht.
Aber wie eingangs gesagt, nun ist der Damm gebrochen, Frau von der Leyen wirft mit Billionenbeträgen um sich, es wird Geld ausgegeben, als gäbe es kein Morgen. Dass man für „Neuschulden“ den hübschen Begriff „Sondervermögen“ geprägt hat, ist eine Meisterleistung der Linguisten in den Ministerien, denn das klingt fast so schön wie „freistellen“ statt „entlassen“.
Konsequenzen? Keine. Und wir werden alle brav bei den nächsten Wahlen an die Urnen dackeln und wieder für diejenigen stimmen, die uns dieses Chaos und noch Schlimmeres einbrocken. Und da wir das immer wieder tun, wir um Grunde auch nichts anderes verdient. Diejenigen, die wirklich zu bedauern sind, sind unsere Kinder und Enkel. Denn die werden all dieses Chaos regeln müssen und wie sie das anstellen wollen, steht in den Sternen. Das Ärgerlichste an dieser Situation ist, ist dass diejenigen, die dieses Chaos angerichtet haben, weiterhin in Saus und Braus leben werden und zu keinem Zeitpunkt für ihr Handeln zur Rechenschaft gezogen werden. 30.062 €, die jeder von uns dem deutschen Staat schuldet. Da läuft es einem kalt den Rücken herunter…
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