Joe, der Mann mit dem Koks ist da!

Nachdem im Weißen Haus in Washington ein wenig Kokain gefunden wurde, wäre es auch in Europa an der Zeit, systematische Drogentests für hohe Amtsträger einzuführen.

Ein solcher wöchentlicher Test für alle hohen Amtsträger würde Vertrauen schaffen. Foto: Stahlkocher / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – Das Weiße Haus versucht zu beschwichtigen, nachdem unweit des Oval Office Kokain gefunden worden war. „Haben wir nichts mit zu tun“, so die Ansage, das Kokain sei in einem von Besuchern frequentierten Trakt gefunden worden. Zwar hat man Mühe sich vorzustellen, dass Besucher das Risiko auf sich nehmen, ein wenig Kokain ins Weiße Haus zu schmuggeln und es dort einfach zu deponieren, aber wer würde schon ein solches offizielles Statement in Zweifel ziehen. Aber wofür sollte ein Besucher so etwas tun? Wir werden es wohl nie erfahren… Doch ist das nicht eine gute Gelegenheit, grundsätzlich die Frage der Exemplarität hoher Amtsträger auf den Tisch zu bringen?

Während Donald Trump öffentlich rätselte, ob das Kokain Joe Biden oder dessen einschlägig bekanntem Sohn Hunter gehört, denkt man plötzlich auch an den einen oder anderen Auftritt europäischer Politiker, die mit weit aufgerissenen Augen und pechschwarzen Pupillen fast hysterisch ins Publikum brüllen. Häufig sind es diese sehr „aufgeregten“ Politiker, die eine Verschärfung der Cannabis-Gesetze fordern und, wie in Frankreich, Jagd auf Kiffer machen.

Immerhin, die ganze Politikerwelt ist sich einig, dass Politiker „exemplarisch“ zu sein haben. Da können sie ja mit gutem Beispiel vorangehen, und Abgeordnete, Minister, hohe Beamte, Richter und andere tragende Säulen der Gesellschaft könnten sich einem wöchentlichen Drogentest unterziehen. Wenn sie nichts zu verbergen haben, dann könnten sie sich einem solchen Vorschlag ja kaum entziehen.

Die Vorstellung, dass zugekokste Politiker weitreichende Entscheidungen zu treffen haben, dass eventuell zugeballerte Richter Urteile fällen können, dass breite Militärs in Kriegszeiten über Wohl und Wehe ganzer Völker zu entscheiden haben, hinterlässt ein mulmiges Gefühl. Da wäre ein solcher wöchentlicher Drogentest, den ein unabhängiges Institut durchführen sollte, doch eine tolle Gelegenheit, der Bevölkerung zu zeigen, dass die Politiker clean sind und ihre Entscheidungen im Vollbesitz ihrer Kräfte treffen.

Warten wir also darauf, dass ein mutiger Politiker oder eine mutige Politikerin mit einem solchen Vorschlag antritt. Es wäre höchste Zeit.

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