Heute wird Josephine Baker unsterblich

Heute werden die sterblichen Überreste von Josephine Baker ins Pariser Pantheon überführt, die letzte Ruhestätte der französischen Helden. Bemerkenswert.

Josephine Baker, eine französisch-amerikanische Nationalheldin. Foto: Jack de Nijs / Anefo / Nationaal Archief / Wikimedia Commons / CC0 1.0

(KL) – Josephine Baker, die am 3. Juni 1906 als Freda Josephine McDonald in Saint-Louis in Missouri geboren wurde, war eine der schillendsten Persönlichkeiten des letzten Jahrhunderts, die nicht nur alle Tabus ihrer Zeit brach, sondern sich den Dank und die Anerkennung der französischen Nation als Widerstandskämpferin gegen die Nazis verdiente. Heute werden nun ihre sterblichen Überreste ins Pantheon überführt, wo sie in Gesellschaft der französischen Nationalhelden wie Voltaire, Victor Hugo, Emile Zola, Jean Monnet, André Malraux oder auch Simone Veil, um nur diese zu nennen, ruhen wird.

„J’ai deux amours, mon pays et Paris“, das war wohl das berühmteste Lied, das die Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin und hochbegabte Josephine Baker den Franzosen schenkte. Entdeckt am New Yorker Broadway wurde ihr ein Engagement in Paris am Theatre des Champs Elysees angeboten, wo sie in den 20er Jahren mit ihrem nackten Tanz für Skandale und Begeisterungsstürme sorgte. Dabei hatte selbst ihr Tanz eine „politische“ Bedeutung, denn Josephine Baker setzte sich Zeit ihres Lebens für die Rechte der schwarzen Bevölkerung ein, sowohl in Frankreich, als auch in den USA und sie wurde nicht müde, auf die Kolonialzeit und die menschenunwürdige Behandlung der schwarzen Bevölkerung hinzuweisen.

Nach der Besetzung Frankreichs engagierte sie sich zunächst, indem sie Konzerte für die französischen Soldaten gab, bevor sie sich in der Spionage gegen die Nazis nützlich machte, was ihr leicht fiel, da sie in den Kreisen des „Tout Paris“ verkehrte, wo sich nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Paris auch hohe deutsche Offiziere tummelten. Geheime Nachrichten versteckte sie in ihren Notenblättern, einen Mikrofilm mit den Namen deutscher Spione in Portugal schmuggelte sie in ihrem BH.

Hoch dekorierte nach dem Krieg führte Josephine Baker ihren Kampf für Bürgerrechte sowohl in Frankreich, als auch in den USA weiter. Am 12. April 1975 starb die große Künstlerin und Bürgerrechtlerin in Paris.

Als erst sechste Frau und als erste schwarze Frau überhaupt wird Josephine Baker heute im Pantheon aufgenommen, in einer Reihe mit den größten französischen Nationalhelden. Möge sie dort in Ehren und Frieden ruhen!

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