Keine Schikane, sondern Pädagogik…

Am Freitag, dem 21. April 2023, ist europaweiter Blitzertag. Allerdings dauert dieser „Tag“ dieses Jahr eine ganze Woche und hat bereits gestern angefangen. Ein Grund mehr, den Fuß vom Gas zu nehmen...

In dieser Woche sollte man noch mehr als sonst auf die Geschwindigkeit achten... Foto: https://www.roadpol.eu/

(KL) – Bereits zum 10. Mal findet der europaweite „Speed Marathon“ statt, bei dem bisher 24 Stunden lang intensive Geschwindigkeitskontrollen stattfinden. Die finden auch dieses Jahr wieder statt, nur dass dieser Marathon nicht 24 Stunden, sondern eine ganze Woche läuft. In mehreren deutschen Bundesländern, darunter auch Baden-Württemberg, wird bereits seit gestern und bis zum Sonntag geblitzt.

Dabei geht es den Organisatoren, der Europäischen Verkehrspolizei „Roadpol“ nicht etwa darum, möglichst viele Strafzettel zu schreiben und so die klammen Kassen der Länder zu füllen, sondern man will pädagogisch wirken. „Zu hohe Geschwindigkeit verursacht ungefähr 25.000 tödliche Unfälle [pro Jahr] in Europa“, erklärt Henk Jansen von der Niederländischen Polizei, der die zuständige Arbeitsgruppe bei „Roadpol“ leitet. „Dabei sind Strafen nicht das Ziel, sondern ein Mittel der Sensibilisierung. Das Ziel ist es, dass sich die Autofahrer ihres gefährlichen Verhaltens bewußt werden“.

Diese seit 10 Jahren stattfindende Aktion, die größte konzertierte Blitzer-Aktion weltweit, findet in Europa immer mehr Staaten, die sich beteiligen. So wurde im letzten Jahr bereits in 19 europäischen Ländern besonders intensiv die Geschwindigkeit kontrolliert und dass diese Aktion mehr als sinnvoll ist, zeigen die Zahlen. 2022 wurden beim „Speed Marathon“ europaweit nicht weniger als 14.900 Polizisten eingesetzt, die an 10.500 Kontrollstellen die Geschwindigkeit von mehr als 3 Millionen Autofahrern kontrollierten. Ergebnis: Es wurden 104.315 Geschwindigkeitsübertretungen festgestellt. Und das, obwohl der „Speed Marathon“ öffentlich angekündigt wird.

Dass der Schwerpunkt dieser Aktion tatsächlich auf der Pädagogik liegt, erkennt man daran, dass in einige Ländern sogar die Standorte der Blitzer veröffentlicht werden. In den Bundesländern, die an Frankreich grenzen, ist das allerdings nicht der Fall. Und niemand sollte sich versuchen lassen, in dieser Woche dann eben mal auf der französischen Seite aufs Gaspedal zu treten – denn auch in Frankreich ist „Speed Marathon“ und die Strafen sind auf der anderen Rheinseite keineswegs auf die leichte Schulter zu nehmen.

Eigentlich ist es immer eine gute Idee, bestehende Geschwindigkeits-Begrenzungen einzuhalten. Denn in der Tat schützt eine vernünftige Geschwindigkeit Leben und Rasen führt zu den schrecklichen Unfällen, von denen einige auch in letzter Zeit iin Deutschland viele junge Menschen das Leben gekostet haben. Aber wenn schon die Einsicht, dass man vernünftig fahren soll, nicht ausreicht, dann vielleicht in dieser Woche die enorm erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass man dann geblitzt und zur Kasse gebeten wird.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste