Verbraucherschutz macht Schule am Oberrhein – das Finale

Projektabschluss, Preisverleihung, Zukunftsplanung - die Partner des deutsch-französischen Verbraucherschutzprojekts trafen sich zum Projektabschluss.

Théo und Thibault beziehen Verbraucherschutz auf regionale Lebensmittel - Recht haben sie! Und gewonnen haben sie damit auch... Foto: (c) ZEV

(Red) – Zur Abschlusssitzung des deutsch-französischen Bildungsprojekts „Verbraucherschutz macht Schule am Oberrhein“ zogen die Projektpartner von beiden Seiten des Rheins Bilanz und diskutieren die geplante Lernapplikation des Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz e. V. (ZEV). Für die Jugendlichen noch wichtiger: Vier junge Verbraucher wurden als Gewinner des Fotowettbewerbs zum Abschluss des Projekts ausgezeichnet.

Das Finale des dreijährigen INTERREG-Projekts fand Ende letzter Woche im ZEV in Kehl statt. Neben einigen Offiziellen standen aber die Jugendlichen im Mittelpunkt, genau so, wie es auch während des ganzen Projekts war, in dessen Rahmen das deutsch-französische Projektteam mit Elphège Tignel und Felix Neumann rund 5000 Schülerinnen und Schüler am ganzen Oberrhein in beiden Sprachen zum Thema Verbraucherschutz fit gemacht hatten. Kein Wunder, dass die Jugendlichen zahlreich beim Fotowettbewerb teilnahmen, dem krönenden Abschluss des Projekts.

Die Projektpartner lobten die zurückliegende Arbeit, in der über 5000 Schülern Verbraucher- und Fremdsprachen­-Kompetenzen vermittelt wurden. Bei der Abschlussveranstaltung wurde auch über das Nachfolgeprojekt gesprochen, die geplante zweisprachige Lernapplikation, mit der das ZEV auch zukünftig die schulische Verbraucherbildung am Oberrhein mit gestalten möchte. Dr. Volker Wacker, Vizerektor des Hans-Furler Gymnasiums Oberkirch und schon lange in deutsch-französischen Schulprojekten unterwegs, steht diesem Vorhaben positiv gegenüber: „Die Digitalisierung des Bildungswesens sowie die Einführung der Verbraucherbildung in Schulen sind Chance und Herausforderung zugleich. Hierfür ist die Kooperation mit außerschulischen Experten ein großer Gewinn. Dies hat schon das bisherige Projekt gezeigt.“

Höhepunkt der Abschlussveranstaltung war die Auszeichnung von zwei besonders smarten Verbrauchern aus Baden und dem Elsass. Schüler aus Emmendingen und Strasbourg setzen sich im Rahmen des Fotowettbewerbs kritisch mit den Themen „Datenschutz“ und „Lokale Produkte“ auseinander. „Die Auswahl der Gewinnerfotos war wirklich eine schwierige Aufgabe“, sagte Felix Neumann vom Projektteam, „die eingereichten Arbeiten waren wirklich klasse!“

Und auch, wenn das ZEV schon das nächste deutsch-französische Projekt in Planung hat, ist es dennoch schade, dass „Verbraucherschutz macht Schule am Oberrhein“ nun enden muss – nach drei Jahren ist die Finanzierung ausgelaufen. Doch wozu nützen europäische Gelder, wenn gut und erfolgreich laufende Projekte genau dann gestoppt werden, wenn sie richtig entwickelt sind? Dies ist besonders ärgerlich, wenn es sich um Projekte handelt, bei denen jungen Menschen die Vorteile eines Lebens in Europa auf so konkrete und sinnvolle Weise näher gebracht werden – doch leider ist Europa mittlerweile ein so bürokratisches Monster geworden, dass es nicht mehr darum geht, ob etwas Sinn macht, sondern nur noch, ob ein Projekt die unglaublich schwerfälligen Förderkriterien erfüllt. Mit dem Auslaufen dieses Projekts hat die EU wieder einmal eine Chance vertan, nachhaltig sinnvoll für die Jugend Europas zu wirken. Aber Hauptsache, die Erbsenzähler Europas können ihre Finanzberichte ordentlich und richtig abheften. Das ist ja auch viel wichtiger, als Europa weiter positiv bei der deutschen und französischen Jugend zu positionieren…

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