Eishockey: Eine Lehrstunde für die Freiburger Wölfe

Gegen die Fishtown Pinguins aus Bremerhaven setzte es am Sonntagabend in der DEL2 eine deftige 1:7 (0:3, 0:3, 1:1) Niederlage. Gegen die Pinguine hatten die Wölfe keine Chance.

Da hebt sogar die Wasserflasche von Goalie Marco Wölfl ab - der Puck knallt zum 0:5 ins Freiburger Tor... Foto: Eurojournalist(e)

(KL) – Wenn der Goalie der Heimmannschaft nach genau 6 Minuten entnervt das Eis verlässt und das Tor seiner Nummer 2 überlässt, dann weiß man als Zuschauer, dass die restlichen 54 Minuten eines Eishockeyspiels nicht mehr allzu viel Positives bringen können. Außer Erfahrung. Genau so war es am Sonntag auch in der Freiburger Franz-Siegel-Halle – als Goalie Christoph Mathis das Eis verließ und seinen Kasten Marco Wölfl überließ, stand es bereits 0:3 und die Freiburger waren eiskalt von den Kufencracks aus dem hohen Norden erwischt worden.

Einige der 1838 Zuschauer (eigentlich viel zu wenig, wenn ein Spitzenteam wie die Fishtown Pinguins nach Freiburg kommen…) hatten noch nicht einmal Platz genommen, als Brock Hooton die Gäste in der 29. Sekunde bereits in Führung geschossen hatte. Und bevor der Sitz richtig warm war, hatte Schaludek in der 3. Minute bereits auf 0:2 erhöht. Und nachdem in der 6. Minute David Zucker das 0:3 erzielt hatte, reichte es Christoph Mathis. Und Marco Wölfl kam zu einem unverhofften Einsatz.

Immerhin hielten die Wölfe dagegen und sorgten dafür, dass es im ersten Drittel nicht noch krasser wurde, doch musste man neidlos anerkennen, dass die Gäste aus Bremerhaven in allen Belangen überlegen waren. Gedankenschneller, stocksicherer, kombinationsschnell – die Wölfe waren permanent eingeschnürt und kamen kaum zu Gegenangriffen. Viele schnelle Scheibenverluste, wenig Selbstvertrauen im Abschluss, der Wunsch, die Scheibe ins gegnerische Tor zu kombinieren – das konnte nicht klappen. Zumal die Fishtown Pinguins über vier ausgeglichen gute Angriffsreihen verfügen, die körperlich stark sind und die Freiburger vor schier unüberwindliche Probleme stellten.

Im zweiten Drittel spielten die Wölfe zunächst etwas besser mit, doch als wiederum Zucker auf 0:4 erhöhte, war das Spiel natürlich entschieden. Wenig später schlug der Puck zum 0:5 im Freiburger Kasten ein, Kevin Orendorz hatte abgezogen. Und dann erzielte David Stieler auch noch das 0:6, bevor das zweite Drittel vorbei war.

In der letzten Drittelpause war das Hauptthema unter den Zuschauern, ob die Freiburger eine zweistellige Niederlage verhindern können würden und – sie konnten. Bremerhaven schaltete zwei Gänge zurück, immerhin war das Spiel längst entschieden, und die Wölfe kamen durch Petr Haluza zum 1:6 Ehrentreffer, bevor wiederum Orendorz den Endstand erzielte.

Doch ein 1:7 gegen ein solches Topteam ist kein Beinbruch, sondern das Lehrgeld, das man als Aufsteiger in die DEL2 eben zahlen muss. An solchen Niederlagen kann die Mannschaft nur wachsen und, wie Coach Leo Sulak nach dem Spiel sagte, deswegen wird der Spielbetrieb nicht eingestellt werden. Am nächsten Wochenende geht es weiter – unter anderem mit dem nächsten baden-württembergischen Derby gegen Bietigheim-Bissingen. Da kann es nur noch besser werden.

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