Happy Birthday, UP Pamina VHS!

Die einzige deutsch-französische Volkshochschule in Wissembourg feierte am Freitag ihren 25. Geburtstag. Mit viel Prominenz und vielen guten Ideen für die nächsten 25 Jahre.

Der Vorstandsvorsitzende der UP PAMINA VHS Erol Alexander Weiß am Freitag in Wissembourg. Foto: Eurojournalist(e)

(KL) – Es hätte am Freitag eine dieser institutionellen Jubelfeiern im Kulturzentrum „La Nef“ in Wissembourg werden können. Sie wissen schon, ein paar salbungsvolle Ansprachen von Politikern, Smalltalk am Büffet und Feierabend. Dass dies nicht der Fall war (wobei man fairerweise sagen muss, dass das Mittagsbüffet großartig war…) lag einerseits an einer hervorragenden Organisation und Konzeption des Tages durch die UP PAMINA VHS, und andererseits an den teilnehmenden Politikern und Expertinnen an diesem Tag. So konnte gefeiert werden und trotz der Feiern gab es hoch interessante Ergebnisse, Ideen und Perspektiven für die kommenden Jahre.

Dass die UP PAMINA VHS in den Grußworten der französischen Abgeordneten und Vertreterin der Collectivité européenne d’Alsace Stéphanie Kochert, des Staatssekretärs für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württembergs Volker Schebesta, des Vize-Präsidenten der Region Grand Est Claude Sturni und der Kulturbürgermeisterin Wissembourgs Joëlle Dheurle und auch in der Videobotschaft des rheinland-phälzischen Ministers für Arbeit, Transformation und Digitalisierung Alexander Schweitzer viel Lob erhielt, war klar und verdient. Immerhin hat die UP PAMINA VHS deutsch-französische und europäische Pionierarbeit geleistet und in diesen 25 Jahren Hindernisse überwunden, an denen andere gescheitert wären.

Doch dass dieser Tag nicht nur Lob und Dank gewidmet war, merkte man am ausgezeichneten Impulsreferat des Direktors des Eurodistrikts PAMINA, Patrice Harster, der nicht zu Unrecht der „Champion der deutsch-französischen Zusammenarbeit“ genannt wird. Denn Patrice Harster schneidet auch Themen an, die nicht nur Freude machen, denn seine Analysen der Gründe, warum in der deutsch-französischen Zusammenarbeit vieles noch nicht gut funktioniert, sind fundiert und stammen aus der Praxis.

Und damit war der Ton für den nachfolgenden Runden Tisch gegeben, an dem sich 4 Fachleute aus dem Bildungsbereich mit 4 Politikern zu einem erfrischend offenen Austausch trafen. Mit Julia Gassner und Mareike Schams saßen die stellvertenden Leiterinnen der VHS-Verbände Baden-Würrtembergs und Rheinland-Pfalz’ mit am Tisch, dazu der Vorstandsvorsitzende der VHS Strasbourg Professor Richard Kleinschmager und der Vorstandsvorsitzende der UP PAMINA VHS Erol Alexander Weiß. Seitens Politik und Verwaltung waren an dieser Runde Stéphanie Kochert, Volker Schebesta, Claude Sturni und Patrice Harster beteiligt und es enwickelte sich eine interessante Debatte über die Perspektiven einer solchen grenzübergreifenden Struktur wie der UP PAMINA VHS, über den Bedarf nach solchen Einrichtungen in weiteren Grenzregionen, über die europäische Bedeutung und Ausstrahlung der UP PAMINA VHS. Interessant: Alle Beteiligten sprachen sich dafür aus, dass die UP PAMINA VHS eine „Best Pratice-Sammlung“ für andere Regionen aufbauen soll, die vergleichbare Projekte auf den Weg bringen wollen. Dass die Politik zwar den Sinn einer solchen „Best Practice-Sammlung“ guthieß, dann aber eher ausweichend auf die Fragen nach der Finanzierung eines solchen Vorgehens antwortete, war zu erwarten. Aber das war auch nachvollziehbar, dass sich in den heutigen Zeiten das Portemonnaie auf Seiten der Politik nur zögerlich öffnet…

Umrahmt von den hervorragenden Musikern Jean-Yves Bender und Adrian Rinck ging es dann in den zweiten Teil des Tages, bei dem in zwei Workshops sowohl die Perspektiven 2030 für die UP PAMINA VHS, als auch die Auswirkungen der Angebote auf den Arbeitsmarkt im PAMINA-Raum besprochen wurden. Und hier kam es dann zu sehr konkreten Ideen und Vorschlägen, wie der Kontaktaufnahme der UP PAMINA VHS mit Wirtschaftsverbänden in diesem Raum, um gemeinsam mit der Wirtschaft den Bedarf nach Schulungen zu ermitteln und in innovativen Konzepte umzusetzen. Einig waren sich alle Teilnehmer, dass die erfolgreichen Programme der UP PAMINA VHS fortgeführt und ausgebaut werden müssen, wobei ein ganz starkes Augenmerk auf Angebote für junge Menschen gelegt werden muss, damit sich auch kommende Generationen die deutsch-französische Freundschaft konkret aneignen können. Die „Best Practice-Sammlung“ für weitere UP/VHS-Projekte sollte finanziert und eingerichtet werden und es wäre ebenfalls eine Forderung an die institutionellen Finanzpartner, Förderungen nicht immer nur für ein Jahr zu gewährend, sondern für jeweils 3 Jahre, was die Effizienz einer solchen Struktur steigern könnte.

Ein erstaunlicher Tag in Wissembourg und die Art und Weise, wie die Direktorin der UP PAMINA VHS Annette Striebig-Weissenburger und der Vorstandsvorsitzende Erol Alexander Weiß diesen Tag konzipiert hatten, könnte Schule machen, denn Feiern und perspektivisches Arbeiten in einem Tag unterzubringen, das hat sich für alle Teilnehmer gelohnt. Alles Gute für die nächsten 25 Jahre, UP PAMINA VHS!

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