“Vietato l’accesso, secondo”

Zweites Training unter Ausschluss der Medien.

Training mit Netz und ohne Medien. Foto: Kissel

Das Auge ißt mit, sagt der Volksmund. Das Auge ist aber auch nicht mit. Jedenfalls nicht immer. Und zwar mit uns Journalisten im Trainingslager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.

“25.5.14 10.00 h Training” steht in großen Lettern auf der Flipchart im Pressezentrum. Und etwas kleiner darunter, aber nicht minder unübersehbar: “Geschlossen”.

Keinen Eindruck, den man sich beim Training verschaffen könnte, keine Bilder, keine Geschichten.

Obwohl, das mit den Geschichten ist ja so eine Sache. Da muss man nicht unbedingt beim öffentlichen Training der Mannschaft sein. Da genügt zuweilen ein Griff unter die Frischhaltefolie eingelagerter Ware, die bei Bedarf und in Ermangelung aktueller Informationen als immer noch, na ja, will mal sagen genießbar in weiterem Sinne zu gelten hat.

Nationalspieler Kevin Großkreutz hatte nach dem verlorenen Pokal-Finale gegen die Bayern betrunken in einem Hotel randaliert, in die Lobby gepinkelt”, weiß die Bildzeitung.

Das war vor einer Woche. Also nicht die Meldung in der Bild, sondern der Vorfall. Die Meldung in der Bild gab es dann heute, eine Woche später, am zweiten Tag, an dem die Mannschaft unter Ausschluss der Medien trainiert hat.

Und jetzt? Wie weiter? Was haben wir unseren Lesern zu bieten? Wollen wir die Geschichte aufgreifen und vor dem Beginn des Trainingsspiels der A-Elf gegen die U-20-er ein Wort-Spiel über 2 Mal 2 Pointen ansetzen? Dann bräuchten wir zunächst eine Überschrift. Hmmm. Wie wäre es mit “The Return of the Pinkel Panther”, mit Inspektor Kloseau?

Im Zuge dessen wäre demnach auch zu fragen, ob die Geschichte überhaupt “wasserdicht” und die Hotel-Lobby nicht eher mit der 7%-Umsatzsteuer-FDP in Verbindung zu bringen ist.

Fragen über Fragen. Gut, dass sie niemand stellt.

Was weiß sie, was wir nicht wissen?

Jenseits des Zauns ums Trainingsgelände. Was weiß sie was wir nicht wissen?

 

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