Zwei etwas andere Länderspiele Frankreich – Deutschland

Bei zwei Länderspielen begegneten sich die „Cécifoot“-Teams (Sehbehinderten-Fußball) Frankreichs und Deutschlands im elsässischen Schiltigheim. Auf dem Platz: die wahren Helden dieses Sports.

Bei den beiden Länderspielen zwischen Frankreich und Deutschland ging es auf dem Platz hoch her. Foto: Ligue d'Alsace - LAFA

(Olivier Teissere / Red) – Die wahren Helden des Fußballs sind nicht die Messis, Neymars oder CR7s, denen Talent und Karriere in den Schoss gefallen sind – die wahren Helden konnte man am Wochenende bei zwei Länderspielen zwischen den Sehbehinderten-Teams Frankreichs und Deutschlands in Schiltigheim erleben. Das erste Spiel am Freitag gewann Frankreich mit 1:0, das zweite Spiel endete mit einem 1:1. Doch Sieger waren am Ende irgendwie doch alle.

Die vom elsässischen Verband LAFA organisierten Begegnungen waren, wie immer, wenn sich die LAFA engagiert, von zahlreichen Animationen begleitet, mit denen Jugendliche für das Thema „Sehbehinderung“ sensibilisiert wurden, dabei aber auch den Cracks der Sportart in ungezwungener Atmosphäre begegnen konnten. Mit solchen Aktionen tut die LAFA mehr für die Integration behinderter Mitmenschen als viele andere Organisationen, deren Aktionen häufig mehr in Richtung einer Stigmatisierung, als in Richtung der angestrebten Integration gehen.

Und dass die Sportler beider Teams keine Stigmatisierung benötigen, das zeigten sie auf dem Spielfeld, wo es sehr munter zur Sache ging. Zufrieden zeigte sich der Coach des französischen Teams Lucas Ignatowicz, der früher selbst in Schiltigheim gespielt hat und der sich besonders auf die Begegnungen im Stade de l’Aar freute: „Diese Spiele waren eine große Premiere für den Sport im Elsass“, freute sich der Coach, der mindestens ebenso nervös war wie seine Spieler. Doch am Ende konnten sich die Teams und die Veranstalter über mehrere hundert Zuschauer freuen, die zwei spannende Partien verfolgten und dabei staunten, mit welcher Sicherheit sich die Akteure auf dem Platz und am Ball bewegen.

Für das französische Team geht es im August mit der Europameisterschaft in England weiter und Coach Ignatowicz hat große Pläne. „Wir wollen den Titel holen“, sagte er, „ich weiß, dass das ehrgeizig klingt, aber meine Spieler sind in der Lage dazu. Wir wollen ohnehin immer alle Spiele gewinnen, das ist ja kein Geheimnis“. Die beiden Spiele in Schiltigheim waren insofern eine gelungene Vorbereitung, doch was für alle Beteiligten noch wichtiger war, ist, dass dieser Sport auch beim Publikum bekannter wird. Das haben die Spieler nämlich verdient. Noch viel mehr als CR7, Messi oder Neymar.

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