Sozialprojekt: Ein Ball für die Wiedereingliederung

Der elsässische Fußballverband startet nächste Woche die Operation „Ein Ball für die Wiedereingliederung“ (Un ballon pour l’insertion) – ein beispielhaftes Projekt!

Fußball verbindet die Menschen auf der ganzen Welt, unabhängig von deren sozialem Status. Foto: Aryan.shardul / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – Was wäre die Welt nur ohne eine engagierte Zivilgesellschaft… zu deren aktivsten Kräften die Welt des Sports gehört. Am nächsten Montag startet der elsässische Fußballverband LAFA ein Sozialprojekt in Mulhouse, von dem sich andere eine Scheibe abschneiden könnten.

Gemeinsam mit der Heilsarmee organisiert der Verband regelmäßige Trainings für Menschen, die sich in extrem schwierigen sozialen Notlagen befinden – Asylbewerber, Obdachlose, die Ausgeschlossenen aus der Gesellschaft. Dabei ist der Sport für diese Zielgruppe ein hervorragendes Mittel, um das Selbstwertgefühl wieder zu wecken, soziale Bindungen zu erstellen und gegen die gesellschaftliche Isolierung zu wirken.

Ein privater Partner, das Unternehmen Décathlon in Wittenheim, das wir an dieser Stelle gerne nennen, stellt alles bereit, was diese schwächsten Mitglieder der Gesellschaft brauchen, um an diesen Trainings teilzunehmen – Trikots, Shorts, Stutzen, Fußballschuhe, Bälle und Duschzeug. Der Verein RC Mulhouse stellt das Terrain und den Trainer, sowie Betreuer, die sich um Ablauf und Organisation kümmern.

Auf dem Platz wird es dann für die Dauer des Trainings keine sozialen Unterschiede mehr geben – dann kommt es nur noch darauf an, mit dem Ball umzugehen und mit seinen Teamkollegen zusammen zu trainieren und zu spielen. Am Ende jedes Trainings gibt es ein gemeinsames Essen, was so ähnlich sein wird wie die „3. Halbzeit“ im Amateursport – ein gemeinsamer Moment, der ebenso wichtig ist wie das Training selbst.

Man kann dieser Initiative nur Beifall zollen – denn hier wird ausgegrenzten Menschen am Rande der Gesellschaft aktiv gezeigt, dass man sie nicht vergessen hat, sondern sich dafür engagiert, ihnen die Grundlagen und die Motivation zu vermitteln, selbst wieder den Weg zurück in die Gesellschaft zu suchen. Dass sich hierfür Verbände und private Partner engagieren, während andere Stellen sich darauf beschränken, das Elend zu verwalten und oft noch zu verschlimmern, lässt einen daran glauben, dass noch nicht alles zu spät ist. Eine Initiative, die hoffentlich viele Nachahmer findet.

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