Fußball-Profi-Clubs werben für’s Lesen

Baden-Württemberg-Stiftung, VfB Stuttgart und SC Freiburg setzen sich für mehr Bildung ein

Christoph Dahl (Geschäftsführer Baden-Württemberg-Stiftung), Fritz Keller (1. Vorsitzender SC Freiburg), Winfried Kretschmann (Ministerpräsident Baden-Württemberg) und Bernd Wahler (Präsident VfB Stuttgart) machen Werbung für Bildung & Fußball. Foto: bwstiftung

Vor dem schwäbisch-badischen Bundesliga-Derby am Samstag (15.30 Uhr in Stuttgart) rührte gestern Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit den beiden Vereinspräsidenten Bernd Wahler (VfB Stuttgart) und Fritz Keller (SC Freiburg) die Werbetrommel für das Projekt „kicken&lesen“ der Baden-Württemberg-Stiftung. Der SC Freiburg ist neu am Projekt beteiligt, der VfB bereits seit dem Start im Jahr 2007 dabei.

Für Fritz Keller war dies ein besonderes Treffen: „Lesen, Sprache und Bildung allgemein sind die wichtigsten Voraussetzungen um Menschen unterschiedlichster Interessen zusammen zu bringen und eine Verständigung zu ermöglichen. Deshalb unterstützen wir dieses Projekt gerne, gemeinsam mit dem VfB. Und natürlich hoffen wir auch, dass es beim Spiel am Samstag zu friedlichen Begegnungen kommt, wenn Schwaben auf Badner treffen.“

Hintergrund der Aktion ist die Entwicklung, dass Kinder und Jugendliche immer weniger lesen. Vor allem bei Jungen nimmt das Interesse daran im Alter von zehn bis 14 Jahren rapide ab. Bücher gelten als „uncool“ und „unmännlich“. Und oft mangelt es an Vorbildern. Doch Lesen gehört zu den Schlüsselkompetenzen und ermöglicht bessere Chancen im Leben. Die Baden-Württemberg Stiftung, der VfB Stuttgart und der SC Freiburg setzen sich erfolgreich dafür ein, Jungen für das Lesen zu begeistern.

Winfried Kretschmann, Schirmherr der Initiative, betonte: „Lesen ist wichtig. Durch Lesen erkunden wir die Welt, erweitern den eigenen Horizont und tauschen uns aus. Wer Jungs fürs Lesen gewinnen will, muss es für sie zum Erlebnis machen. Das Projekt kicken&lesen packt die Jugendlichen bei ihrer Leidenschaft: Fußball.“

Mit VfB und SCF machen sich gleich zwei Bundesligavereine aus Baden-Württemberg für eine Sache stark und übernehmen eine Vorbildfunktion auch abseits des Platzes. „Lesen ist für den Geist, was Sport für den Körper ist”, so VfB-Präsident Bernd Wahler. “Und beides, der Sport und das Lesen, sind für eine gute Entwicklung und Förderung von Kindern wichtig. Wir nutzen die Fußballleidenschaft der Jungs zwischen 10 und 14 Jahren, um diese spielerisch, aber gezielt ans Lesen heranzuführen.”

Auch in diesem Jahr konnten sich Schulen, Vereine, Büchereien und andere Träger aus Baden-Württemberg für eine Teilnahme am Projekt bewerben. Gesucht wurden pfiffige Ideen, die insbesondere Jungen aus lesefernen Familien die Freude an Büchern vermitteln. In diesen Tagen fällt der Startschuss für elf neue Projekte, die sich Einiges haben einfallen lassen – die sich Einiges haben einfallen lassen: von der Gestaltung eines Fußballcomics, der Herstellung einer Zeitung bis hin zum Verfassen eines Theaterstücks, das sich an einer Spielerbiographie orientiert:

- „Kopfbälle“, Bildungszentrum Weissacher Tal
- „Finde Deinen Weg“, Singen (Jugendkulturzentrum)
- „KUL-Boys“, Nordstadtschule Pforzheim
- „Kicken und Lesen“, Uhlandschule Kornwestheim
- „Coole Kicker lesen“, Jugendreferat Magstadt
- „Kopf-Ball“, Falkenrealschule Freudenstadt
- „Doppelpass“, Stadt Heidenheim
- „Kopf & Fuß“, Stadtbücherei Biberach
- „KUL-in“, Stadt Pforzheim
- „Von Özil zu Herrberger“, Stadt Lörrach
- „Spot ab – Lesen auf dem Fußballfeld“, Bücherei Nordheim

Natürlich kommt das Kicken nicht zu kurz. Immer wieder geht es raus auf den Platz zum Austoben. Denn Training zahlt sich aus: beim Lesen und beim Fußball spielen.

Das Projekt kicken&lesen

Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Bildungschancen von Jungen durch die Erhöhung ihrer Lese- und Sprachkompetenz zu verbessern. Seit 2007 werden landesweit Projekte unterstützt, die mit Hilfe des Fußballs eine Brücke zur Bildung schlagen. Bisher haben mehr als 1.200 Jungen daran teilgenommen. Die nachhaltige Kooperation unterschiedlicher Institutionen, wie z.B. Schulen und Vereinen, ist ein weiterer Schwerpunkt des vom DFB und Land der Ideen ausgezeichneten Projektes.

Außerhalb von Baden-Württemberg findet es nach diesem Modell in Köln (1. FC Köln) und in Hessen (FSV Frankfurt) statt.

Stiftungskurzprofil:

Die Baden-Württemberg Stiftung setzt sich für ein lebendiges und lebenswertes Baden-Württemberg ein. Sie ebnet den Weg für Spitzenforschung, vielfältige Bildungsmaßnahmen und den verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Mitmenschen. Die Baden-Württemberg Stiftung ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Sie ist die einzige, die ausschließlich und überparteilich in die Zukunft Baden-Württembergs investiert – und damit in die Zukunft seiner Bürgerinnen und Bürger.

Weitere Infos & Kontakt: bwstiftung.de

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