8. März – Der Internationale Tag der Frauenrechte

Nein, heute ist nicht der „Frauentag“ und Pralinen und Blumen sind heute reichlich unangebracht. Denn heute geht es um die Rechte der Frauen, die immer noch erkämpft werden müssen.

Nicht überall wird der 8. März so radikal begangen wie in Wien... Foto: Herzi Pinki / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Die speziellen Termine, zu denen man bestimmte Themen auf die erste Seite bringt, werden immer schwieriger. Ob es nun der 8. Mai oder der 11. November ist, zu denen man das Ende der letzten Weltkriege begeht und gleichzeitig kräftig daran arbeitet, dass auch der Dritte Weltkrieg bald startet, oder nun der 8. März, an dem es darum geht, welche Rechte Frauen haben und wann Frauen endlich Männern gleichgestellt sein werden. Doch in diesem Jahr wird selbst dieser Tag schwierig, da ein guter Teil der Frauenbewegung heute auf der Seite einer palästinensischen Terrorgruppe steht, deren Frauenbild diese zu „Sklavinnen“ degradiert, vergewaltigt und mordet. Wie die heutigen Demonstrationen den großen Spagat zwischen Frauenrechten und der Unterstützung der Hamas hinbekommen wollen, wird eine spannende Frage.

Ansonsten, leider, geht es heute um die üblichen Fragen. Warum gibt es immer noch zu wenig Frauenhäuser, was kann man gegen Gewalt gegen Frauen unternehmen, warum erhalten Frauen immer noch in vielen Fällen weniger Geld als ihre männlichen Kollegen? Und warum ändert sich so wenig, obwohl es mittlerweile schon in fast jeder Kleinstadt eine Gleichstellungsbeauftragte gibt?

Die Jahre verstreichen, die Themen bleiben. Doch letztlich gehen diese Themen alle an und es gibt nur einen einzigen Weg, diese gesellschaftlichen Mißstände zu beheben – über die Erziehung der Kinder und Jugendlichen. Doch die Schulen sind von dieser Aufgabe völlig überfordert und das sind viele Familien auch. Dabei sind es nicht nur die von Friedrich Merz angesprochenen „kleinen Paschas“, die in ihren Familien lernen, dass Frauen nicht viel wert sind und sich ihr Lebensbereich auf Küche und Waschküche beschränkt. Die Geringschätzung von Frauen zieht sich durch alle Bevölkerungsgruppen und daher ist völlig klar, dass nur die Erziehung in der Lage sein wird, dieses Phänomen eines Tages zu beheben. Doch wer soll’s richten?

Dass dieser Tag und dieses Datum und noch lange begleiten werden, ist ein Zeichen dafür, dass die Gesellschaft nur langsam Fortschritte zum Thema Gleichstellung macht. Es handelt sich also um einen Kampf, der weitergeführt werden muss. Doch nicht nur die Kinder und Jugendlichen müssen besser und zielgerichteter erzogen werden, auch in anderen Strukturen für Erwachsene muss das Thema anders und besser behandelt werden. Sei es bei der Polizei, wo Frauen, die Opfer von Gewalt werden, besser aufgefangen werden müssen, sei es in den Unternehmen, in denen die Mitarbeiter sensibilisiert werden sollten. Es gibt praktisch keine gesellschaftliche Ebene, auf der man nicht an Stellschrauben drehen könnte – nur, das passiert noch viel zu wenig.

Bleibt die Hoffnung, dass die Gesellschaft erkennt, dass sie zum Thema Gleichberechtigung noch riesige Fortschritte zu machen hat. Und bis das passiert, so lange wird der 8. März der Internationale Tag der Frauenrechte bleiben müssen. Ein Armutszeugnis.

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