AirBnB – Erfolg auf der ganzen Linie

Der immer beliebter werdende Übernachtungsservice ist den Hoteliers ein Dorn im Auge. Aber gleichzeitig ist er ein wichtiger Impuls für die gesamte regionale Wirtschaft.

Ohne Plattformen wie AirBnB würden viele Low-Budget-Touristen erst gar nciht in die Region kommen. Foto: Claire à Taiwan / Wikimedia Commons / CC-SA 2.0

(KL) – Die Zahlen, die gestern bekannt wurden, dürften den Hoteliers in der ostfranzösischen Großregion die Zornesröte ins Gesicht treiben. Denn der Übernachtungsservice „von privat an privat“ AirBnB hat 2016 in der ostfranzösischen Region „Grand Est“ beeindruckende Zahlen realisiert. Mit einem Umsatz von 145 Millionen Euro ist AirBnB nicht mehr aus der Tourismuslandschaft wegzudenken.

Für die Hoteliers ist das Modell der „shared economy“ außerordentlich unangenehm. Doch wäre es zu einfach zu behaupten, dass die Privatanbieter den Hoteliers diese 145 Millionen Euro wegnehmen – denn viele Besucher der Region kämen erst gar nicht, müssten sie die teuren Hotelpreise bezahlen. Stattdessen wählen sie eben die deutlich günstigere private Variante.

Das aber bedeutet, dass Dienste wie AirBnB mit dafür sorgen, dass Touristen in die Regionen kommen. Alleine in der ostfranzösischen Region Grand Est gibt es Angebote in über 1000 Gemeinden, also auch in kleinen Orten, in denen es ansonsten gar keine Hotels gibt. Und was tun Touristen, die in die Region kommen? Richtig, sie geben Geld aus. In Restaurants, Cafés, Geschäften – sie sind also ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in einer Region, in der Tourismus eine so große Rolle spielt.

Dass nun die Hoteliers nicht anders können, als ihre Preisstrukturen und vor allem ihren Service konstruktiv-kritisch zu überprüfen, kann niemandem schaden. Und überhaupt stellt sich die Frage nach Sinn und Zweck von solchen „shared economy“-Palttformen nicht – sie sind eine Realität. Ähnlich wie in den 80er Jahren, als noch an vielen Stellen diskutiert wurde, ob man den Einsatz von PCs gutheißen kann oder nicht. Auch das war damals eine Frage, die sich überhaupt nicht stellte und genauso ist es heute mit diesen neuen Plattformen.

Auch das Argument, dass Privatleute Umsätze am Fiskus vorbei machen, ist zu kurz gegriffen – schon bald, so hat AirBnB angekündigt, werden die Finanzämter über diese Umsätze informiert du schwarze Schafe aussortiert werden.

Angesichts der Erfolgszahlen ist die Diskussion also überflüssig – und alle sollten sich freuen, dass solche Dienste den Tourismus und damit die gesamte regionale Wirtschaft ankurbeln. Speziell auch in der aktuellen Weihnachtszeit, in der es praktisch nicht mehr möglich ist, erschwingliche Zimmer zu bekommen. Die Macht des Faktischen setzt sich eben immer durch.

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