Den Dreck hatten wir doch schon einmal

Der AfD-Chef von Thüringen Björn Höcke, der sich selbst als „Faschist“ bezeichnet, will behinderten Kindern den Zugang zum Besuch der Regelschule verweigern. Und wann kommt die Forderung nach Euthanasie?

Wer die AfD wählt, wählt auch die menschenverachtende Ideologie eines Faschisten wie Björn Höcke. Foto: PantheraLeo1359531 / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – So etwas kann man sich nicht ausdenken – der thüringische AfD-Chef Björn Höcke will das Bildungssystem von „Ideologieprojekten“ wie der Inklusion behinderter Kinder „befreien“, denn behinderte Kinder sind, so Höcke, ein „Belastungsfaktor“ für den schulischen Erfolg nicht-behinderter Kinder. Allerdings vergisst Höcke dabei einige grundlegende Dinge.

So haben seit 2008 und der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention, die von 185 Ländern der Welt unterzeichnet wurde, behinderte Kinder einen Rechtsanspruch darauf, die Regelschule zu besuchen. Das nennt man Inklusion, ein Konzept, das natürlich nicht mit Höckes Vorstellung von „lebensunwertem Leben“ zusammen passt.

Behinderte Kinder als „Störfaktor“ bei der Ausbildung von Fachkräften? Mit solchen Aussagen fehlt eigentlich nur noch „Schenkt Höcke ein Kind“, damit die deutsche Rüstungsindustrie brummt…

Die vielen Kritiker von Höckes Aussagen kritisierten unter anderem, dass der MDR Höcke mit dem „Sommerinterview“ eine Bühne bot. Doch das ist gut und wichtig. Die Menschen müssen wissen, dass die AfD nicht etwa eine „Alternative für Deutschland“ ist, sondern ein menschenverachtender Haufen, in dem die kruden Ideen der Nazis weiterleben und nur darauf warten, wieder loslegen zu können.

Höckes Aussagen sind natürlich krass verfassungswidrig, denn Artikel 1 des Grundgesetzes sagt deutlich, „dass die Würde des Menschen unantastbar ist“ und das gilt nicht nur für blonde und blauäugige Menschen, sondern eben auch für behinderte Kinder. Daher ist es gut, dass sich die AfD so offen äußert. Nein, die AfD ist keine „normale, eben ein wenig konservative Partei“, sondern es handelt sich um die Erben einer Ideologie, die unsere Welt bereits einmal ins Unglück gestürzt hat.

Wer jetzt noch AfD wählt, macht sein Kreuzchen nicht etwa bei einer „Protestpartei“, sondern er oder sie wählt eine von Faschisten geführte Partei, die gerne Dinge wiederbeleben würde, gegen die seit Jahrzehnten die Antifa Sturm läuft. Die Bestie ist nicht etwa mit der Entnazifizierung ausgerottet worden, sondern sie hat nur geschlafen, bis ihre Stunde wieder schlägt. Genau das beabsichtigt die AfD – ein Remake der schwärzesten Jahre Deutschlands, ein Remake einer Entwicklung, die schon einmal 100 Millionen Menschenleben gekostet hat. Wer so eine Partei wählt, macht sich mitschuldig an allem, was dann passiert.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste