Der Mann im Mond

US-Präsident Donald Trump will es seinen berühmten Vorgängern gleichtun und wieder bemannte Flüge auf den Mond organisieren. Am besten fliegt er gleich selber mit.

Modell eines neuartigen, integrierten Weltraumhelms für bemannte Marsflüge... Foto: Michael Vadon / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Es ist fast auf den Tag genau 45 Jahre her, dass am 11. Dezember 1972 mit A. Cernan und Harrison H. Schmitt zwei Menschen zum letzten Mal den Mond betraten. Mit ihrer Mission „Apollo 17“ setzte die NASA den Schlusspunkt unter das Programm der bemannten Mondflüge. Für das Ende der bemannten Mondflüge sprachen zwei Gründe – zum einen die extremen Kosten für diese Flüge, zum anderen hatte man das Gefühl, alles Wissenswerte vom Mond eingesammelt zu haben. Donald Trump sieht das anders – er hat die NASA beauftragt, ein neues bemanntes Raumfahrtprogramm zu starten. Erst wieder auf den Mond und dann weiter auf den Mars. Und die Welt drückt die Daumen, dass der US-Präsident selber mitfliegt. Am besten zum Mars.

Zur amerikanischen Geschichte gehört der Wettlauf um die bemannte Raumfahrt, der in den frühen 60er Jahren zwischen den USA und der UdSSR ausgetragen wurde. Mit seiner Ankündigung, die USA wieder ins Weltall katapultieren zu wollen, versucht Trump, seinen illustren Vorgänger John F. Kennedy und dessen berühmte Rede an der Rice University zu imitieren. Doch wie so häufig bei Trump, bleibt es eben bei einer Kopie, die sich in Randbereichen zum Peinlichen bewegt.

Der Wettlauf um die Vorherrschaft im All interessiert eigentlich niemanden mehr und inzwischen haben auch die Chinesen ihren ersten bemannten Weltraumflug mit einer eigenen Rakete für den nächsten Sommer angekündigt. Und da ja überall die Kassen bestens gefüllt zu sein scheinen, sind wohl auch die Kosten kein großes Problem. Wer braucht schon eine Krankenversicherung, wenn seine Landsleute auf dem Mond spazieren gehen?

Bevor Kritiker ihn nach den Kosten fragen konnten, lieferte Trump gleich die Antwort. Ein solches Programm wäre auch von großem militärischem Nutzen, erklärte er, und gegen dieses Argument traut sich kein Amerikaner zu protestieren, um nicht als Nestbeschmutzer dazustehen.

Hoffen wir also, dass Donald Trump bei allen kommenden Mondmissionen mit dabei ist, am besten bei der ersten Expedition zum Mars. Und hoffentlich ohne Rückflugticket…

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