Der „Preis des jungen Kritikers“ beschließt das Festival Augenblick

Mit der Verleihung des „Preises des jungen Kritikers“ endete in Sélestat die 11. Ausgabe des Festivals des deutschsprachigen Films „Augenblick“.

Drei der glücklichen Gewinner des "Preis des jungen Kritikers" dürfen nach Berlin zur Berlinale fahren! Foto: Eurojournalist(e)

(WB) – Die 11. Ausgabe des Festivals des deutschsprachigen Films „Augenblick“ begann unter keinen guten Vorzeichen – am Abend der Eröffnung ereigneten sich am 13: November letzten Jahres die Attentate von Paris, die in den Tagen danach für hohe Sicherheitsmassnahmen sorgten, die unter anderem dazu führten, dass weniger Besucher in öffentliche Gebäude wie Kinos gingen. Dennoch verzeichnete „Augenblick“ fast die gleichen Besucherzahlen wie im Jubiläumsjahr 2014: knapp 31.000 Zuschauer sahen die über 30 deutschsprachigen Filme in mehr als 30 Programmkinos im ganzen Elsass. Mit der Verleihung des von der Fondation Entente Franco-Allemande gestifteten „Preis des jungen Kritikers“ in Sélestat endete nun die 11. Ausgabe des Festivals.

Das Format des „Preises des jungen Kritikers“ ist eine Erfolgsformel – junge Kinobesucher im Alter zwischen 15 und 20 Jahren werden aufgefordert, eine Kritik zu einem der Filme zu schreiben, wobei die jungen französischen Zuschauer die Wahl haben, ihre Kritik in deutscher oder französischer Sprache einzureichen. Erstaunlich – weit über 60 % der Teilnehmer reichten ihre Kritiken in deutscher Sprache ein, was dafür spricht, dass das Ansehen von guten Filmen in deutscher Sprache Lust darauf macht, sich selbst in der Sprache Goethes zu probieren.

Bei der leider fast diskreten Preisverleihung in Sélestat, zu der man sich deutlich mehr Publikum gewünscht hätte, ging der Präsident der FEFA auf die hervorragende Qualität der gezeigten Filme ein, aber auch darauf, dass es für die Jury keine einfache Aufgabe war, die besten zu bestimmen, da viele der eingereichten Kritiken hervorragend geschrieben waren.

Die Preise, die dann an die glücklichen Gewinner und Gewinnerinnen vergeben wurden, konnten sich sehen lassen – so fahren die besten drei in diesem Jahr zur Berlinale nach Berlin, wo sie bei einem der größten Filmfestivals Europas hautnah die Welt des großen Kinos erleben können.

Nach der Preisverleihung wartete Milène Ehrhart vom Festival Augenblick mit einem besonderen Leckerbissen auf – es wurde der Film „Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss“ mit dem hervorragenden Benno Führmann gezeigt – natürlich in deutscher Sprache.

Schön wäre es allerdings, würde diese Veranstaltung, die den krönenden Abschluss eines ausgezeichneten Festivals darstellt, nicht in der Anonymität eines Kinos in Sélestat stattfinden, sondern in einem würdigeren Rahmen, zeitnäher am Festival selbst (das schon seit dem 27. November vorbei ist) und, auch wenn das nicht jeder gerne hört, in Straßburg, damit auch ein größeres Publikum in den Genuß dieser Veranstaltung kommen kann. Aber 2016/17 kann man das ja noch besser machen.

Die Preisträger und Preisträgerinnen:

1. Preis – Séverine Jully (Kritik zu VICTORIA)
2. Preis – Nicolas Wurm (UNE JEUNESSE ALLEMANDE)
3. Preis – Ludovic Proust (ELSER, UN HEROS ORDINAIRE)
4: Preis – Charles Herby Funfschilling (SUPERWELT)
5. Preis – Anna-Lou Oelrich (VICTORIA)
6. Preis – Laure Siebert und Manon Barny (UNE JEUNESSE ALLEMANDE)
7. Preis – Angie Sembach (VICTORIA))
8. Preis – Clara Becker (STEREO)
9. Preis – Arthur Candolfi (FREISTATT)
10. Preis – Aurélie Fender, Benjamin Felder und Abdullah Güner (LE LABYRINTHE DU SILENCE)

Glückwunsch!

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