Der Racing Club de Strasbourg steigt in die 2. französische Liga auf!

An die Saison 2015/16 wird man sich am Oberrhein erinnern – nach dem SC Freiburg steigt nun auch Racing Straßburg auf. Fünf Jahre nach dem Zwangsabstieg in die 5. Liga sind die Straßburger wieder da!

Nach dem Aufstieg - die Party. Mehr als 3000 Fans feierten in Belfort die Rückkehr von Racing in den Profifussball. Foto: Phil Bergdolt / LAFA

(Phil Bergdolt / KL) – Klasse – Racing hat es geschafft! Mit einem 0:0 in Belfort machte die Truppe von Coach Jacky Duguépéroux den Titel in der 3. französischen Liga und den Aufstieg in die L2, die 2. Liga klar. Ein Erfolg, den das Team, der Verein, die Fans und die ganze Region verdient haben – Glückwunsch!

Der Racing Club de Strasbourg gehört eigentlich zu den ersten Adressen im französischen Fußball. Französischer Meister 1979, Pokalsieger 1951, 1966 und zuletzt 2001, Ligapokalsieger 1997 und 2005, unzählige Europacup-Abende in der Meinau – doch dann kam in der Saison 2007/08 der Bruch. Nach einer Serie von 11 Niederlagen in Folge rutschte Racing aus dem sicheren Mittelfeld am letzten Spieltag noch auf einen Abstiegsplatz und stieg aus der 1. Liga ab. Das war der Beginn einer schier unglaublichen Entwicklung, in der sich die Präsidenten und Trainer die Klinke in die Hand gaben und 2011 war dann der Tiefpunkt. Der Verein wurde nach einer Reihe von Skandalen in die 4. Liga zurück gestuft, musste Insolvenz anmelden und gar in der 5. Liga (CFA2) den Spielbetrieb wieder aufnehmen. Was folgte, war eine großartige Trotzreaktion der ganzen Region – die nun mit der Rückkehr in den Profifußball belohnt wurde.

Natürlich gebührt dem Verein die Anerkennung, sich seit 2011 Schritt für Schritt wieder aus den Niederungen des regionalen Amateurfußballs wieder hochgekämpft zu haben. Die Strukturen mussten angepasst werden, ein neues Team aufgebaut und entwickelt werden und es waren vor allem die Brüder Marc und François Keller, der eine als Präsident, der andere als Trainer, die für diese Entwicklung verantwortlich zeichnen. Marc Keller, den deutschen Fans noch bestens aus seinen Zeiten als Spieler beim Karlsruher SC ein Begriff, entpuppte sich als geschickter und verantwortlicher Präsident, dem es nicht darum ging, aus dem Verein Profit zu schlagen, sondern ihn wieder auf die Beine zu stellen, während sein Bruder es schaffte, ein Team auf die Beine zu stellen, das von Saison zu Saison den Schritt in die nächsthöhere Spielklasse schaffte.

Doch noch mehr Anerkennung gilt den Fans. Zum ersten Spiel in der 5. Liga kamen nicht weniger als 11.000 Fans in die Straßburger Meinau und feierten ihr Team beim 4:1 gegen einen kleinen Verein aus dem Südelsass, als habe man gerade Olympique Marseille aus dem Stadion geschossen. Diese Treue hielt ungebrochen bis heute an – die Fans begleiteten ihr Team aus den unteren Spielklassen und zweifelten nie daran, dass der Weg wieder nach oben führt. Und sie sollten Recht behalten.

Am Freitag begleiteten wieder mehr als 3000 Racingfans ihr Team nach Belfort, wo endlich der letzte fehlende Punkt geholt wurde und in einigen Jahren wird sich niemand mehr daran erinnern, dass man sich zu diesem Punkt hat zittern müssen. Egal, egal – Racing ist wieder in der 2. Liga und von hier aus wird man sich in den kommenden Jahren weiter auf das große Ziel konzentrieren, das da lautet: „Zurück in die 1. Liga“!

Nun geht es erst einmal darum, die Saison in Liga 2 gut vorzubereiten und als erstes diese Klasse zu halten. In der Saison 2016/17 kann es nur darum gehen, die Klasse zu halten und weiter am Aufbau eines Teams zu arbeiten, das langfristig wieder in der Lage ist, mit den französischen Topclubs mitzuhalten. Dass der Weg mit diesem Aufstieg noch lange nicht endet, das wissen alle, die vor wenigen Jahren in der Mainau großartige europäische Abende gegen Teams wie den FC Liverpool, die Glasgow Rangers oder Inter Mailand miterleben durften. Und genau da will Racing eines Tages wieder hin.

Glückwunsch zum Aufstieg!

ok phil sel 1

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