Ende einer (großen) Karriere

Mesut Özil hängt die Fußballschuhe an den Nagel. Der Mann hätte auf einer Stufe mit Messi oder Neymar spielen können, doch während seiner ganzen Karriere stand er sich immer selbst im Weg.

Mezut Özil im wohl größten Spiel seiner Karriere – dem 7:1 bei der WM 2014 gegen Gastgeber Brasilien. Foto: Agência Brasil / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0br

(KL) – Die Karriere von Mesut Özil war beeindruckend. Mit der Nationalmannschaft wurde er 2014 Weltmeister, er spielte bei Schalke 04, Werder Bremen, Real Madrid, Arsenal London, Fenerbahçe Istanbul und Basaksehir Istanbul, absolvierte 92 Länderspiele für die DFB-Auswahl und hatte mit seinem unglaublichen Talent das Zeug zum Weltstar. Doch Mesut Özil bremste sich und seine Karriere immer wieder selbst aus.

Mal war es das Gepoker um höhere Bezüge, mal passte ihm das Spielsystem seiner Trainer nicht, mal haderte er mit dem Umfeld – irgendetwas war immer. Auch sein höchst seltsamer Auftritt mit dem umstrittenen türkischen Präsidenten Erdogan 2018 sorgte für starke Irritationen.

Nach seinen höchst erfolgreichen Jahren bei Real Madrid und Arsenal London begann der Abstieg des Mesut Özil. Schon seine Zeit bei Fenerbahçe Istanbul war enttäuschend, das Ende seiner Karriere bei Basaksehir Istanbul, die er nun offiziell für beendet erklärt hat, war ein einziger Schlag ins Wasser. 7 Spiele und 0 Tore sind die Bilanz seiner letzten Karriere-Station, die er sich wohl besser geschenkt hätte.

Dass Mesut Özil ein brillanter Fußballer war, steht außer Frage. Sein Spiel beschrieb er so: „Meine Ballbehandlung und meine Technik sind die türkische Seite meines Spiels, die Disziplin, die Einstellung, das ist die deutsche Seite.“ Und in dieser Analyse steckt viel Wahrheit.

Sorgen muss man sich um Mesut Özil keine machen, er hat in seiner Karriere genug Geld für drei Leben verdient. Abeer danken sollte man ihm für die vielen, tollen Spiele, sei es in seinen Vereinen, sei es mit der Nationalmannschaft. Und so wünschen wir dem jungen Mann einen schönen Ruhestand.

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