Festival Augenblick – der Eurojournalist(e)-Tagestipp
Heute – „Laissez-moi“. Das erste Werk des Genfer Regisseurs Maxime Rappaz war gleich ein Volltreffer. Ein bemerkenswertes Drehbuch und eine ebenso bemerkenswerte Leistung des Teams.
(KL) – Wenn es ein erstes Werke eines jungen Regisseurs bis zum Filmfestival von Cannes schafft, dann hat das etwas zu bedeuten. „Laissez-moi“ ist ein solcher Film, der im Mai 2023 in Cannes gezeigt wurde. Und da das Festival Augenblick nun endet, sollte man sich diesen Film heute anschauen. Denn wer zu spät kommt, den bestraft das Leben…
Jeanne Balibar brilliert in diesem Schweizer Film, der im Mai in der ACID–Sektion der Filmfestspiele von Cannes vorgestellt wurde. Die von ihr verkörperte Frau lebt zurückgezogen in einem Bergdorf, wo sie aufopferungsvoll ihren behinderten Sohn pflegt. Jede Woche begibt sie sich jedoch immer in dasselbe Hotel, wo sie mit Männern auf Durchreise verkehrt. Ihnen entlockt sie ihre Lebensgeschichten und vorwiegend Beschreibungen ferner Orte. In ihrer selbstgeschaffenen Abschottung und Einsamkeit stellt sich für sie die Frage nach wahrem Glück und wirklicher Freiheit. Die subtile Behandlung dieser Thematik und die ruhige und zugleich bizarre Spielweise der Hauptdarstellerin beweisen das Talent des jungen Genfer Regisseurs, der hier seinen ersten Spielfilm vorlegt.
Der Film nimmt seine Zuschauer mit auf virtuelle Reisen, hinaus in die kleinen Fluchten, zwischen Jetzt und Woanders, in einer ruhig erzählten Geschichte. Lohnenswert!
Vorstellungen „Laissez-moi“:
Freitag, 24. November, 20h00, Cinéma Vox – Strasbourg
Das ganze Programm und alle nützlichen Informationen finden Sie unter diesem Link!
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