Freiburg ist Car-Sharing-Vorreiter

Die Breisgau-Metropole setzt als bundesweit erste Stadt ein flächendeckendes und wohnortnahes Car-Sharing-Konzept um.

In der Wilhelmstraße wurde jetzt die erste von künftig 134 Freiburger Car-Sharing-Stationen eröffnet. Foto: Bicker

(Arne Bicker) – Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann eröffnete jüngst die erste Car-Sharing-Station im öffentlichen Verkehrsraum in Freiburg. Die vier fest reservierten Stellplätze in der Freiburger Wilhelmstraße sind die ersten von zunächst 190 mit grünen Linien reservierten Parkülätzen in 87 Car-Sharing-Stationen im öffentlichen Straßenraum, die bis Mitte 2016 bereitgestellt werden. Das Car-Sharing-Stellplatzkonzept sieht mittelfristig insgesamt 134 Standorte mit insgesamt 446 Stellplätzen im gesamten inneren Stadtgebiet vor.

Damit will Freiburg als erste Großstadt Deutschlands ein flächendeckendes, wohnortnahes Car-Sharing-Stellplatzangebot mit fest reservierten Parkplätzen im öffentlichen Straßenraum anbieten. „Car-Sharing gibt es in vielen deutschen Städten – aber nicht flächendeckend. Mit diesem Vorstoß wird Freiburg Vorreiter für eine neue Stufe dieses Konzeptes – und ich hoffe auch Vorbild für weitere Kommunen. Damit rückt Car-Sharing näher an die Kundinnen und Kunden und wird attraktiver“, so Verkehrsminister Hermann. Hermann weiter: “Mit Karlsruhe, Stuttgart und Freiburg liegen drei der zehn deutschen Topp-Car-Sharing-Metropolen in Baden-Württemberg. Jetzt wünsche ich mir nur, dass auch möglichst viele Elektrofahrzeuge eingesetzt werden.”

Betrieben werden die Stellplätze zunächst von den beiden lokalen Car-Sharing-Anbietern „Stadtmobil Südbaden“ und „Grüne Flotte“, die das aufwändige Projekt in der Planung unterstützt haben und jetzt mit Leben füllen. Vor dem Gebäude Wilhelmstraße 26 befindet sich die neue Car-Sharing-Station mit vier Stellplätzen, die nur für Car-Sharing-Fahrzeuge reserviert sind. Bislang gab es in der Innenstadt kein wohnungsnahes Car-Sharing-Angebot im öffentlichen Raum, da die Betreiber keine reservierten Parkplätze anbieten konnten. Gerade die Innenstadt ist jedoch wegen der guten Infrastruktur und der Nähe zum ÖPNV sehr gut für Wohnen ohne eigenes Auto geeignet. Einen Parkplatz zu finden, ist oftmals trotz Anwohnerparkausweise schwierig.

So ist das neue Angebot mit reservierten Parkplätzen für viele Bewohnerinnen und Bewohner in der Innenstadt und auch im Sedanquartier eine umweltfreundliche und auch kostensparende Option. Car-Sharing-Stellplätze im Straßenraum bereitzustellen, war eine der großen Herausforderungen für die Stadtverwaltung, da es bislang bundesweit keine verbindliche Rechtsgrundlage gibt. Daher erarbeitete das federführende Garten- und Tiefbauamt in einem sehr aufwändigen Verfahren ein stadtweites Car-Sharing-Stellplatzkonzept. Der Gemeinderat beschloss im März das Gesamtkonzept für die Car-Sharing-Stationen.

Car-Sharing leistet einen Beitrag zur Umweltentlastung, da es das private Auto entbehrlich machen kann. Zudem werden Parkraumbedarf und die Anzahl der Autofahrten reduziert. Somit trägt Car-Sharing auch zur Verringerung von CO2-Emissionen bei. Zu sehen ist auch die große soziale Komponente, da Bewohnerinnen und Bewohner im mit Car-Sharing versorgten Bereich die Möglichkeit haben, die hohen Fixkosten eines eigenen Pkws einzusparen und trotzdem – mit gewissen planungs-, termin- und standorteinschränkungen – mobil zu sein. Car-Sharing kann also einen Beitrag zur Kostensenkung des Wohnens in der Stadt leisten.

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