“Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll…”

Fabienne Vesper hat für die SPD in Kehl bei der Europawahl ein geradezu historisches Ergebnis geholt. Aber richtig glücklich macht sie das nicht.

Ein tolles Ergebnis in Kehl und trotzdem knapp gescheitert - gemischte Gefühle bei Fabienne Vesper. Foto: KL

(KL) – Gestern Abend war Fabienne Vesper auch im europäischen Parlament. Nach einem engagierten Wahlkampf in Kehl, bei dem sie ein geradezu sensationelles Ergebnis holte, allerdings den Einzug ins neue Europäische Parlament verpasste, wirkte sie alles andere als fröhlich. Interview.

Fabienne Vesper, Sie haben in Kehl ein sensationelles Ergebnis erzielt und sehen trotzdem traurig aus. Wie ist die aktuelle Gefühlslage?

Fabienne Vesper: Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Wir habens zwar in Kehl ein wirklich großartiges Ergebnis geholt, ungefähr 10 % dazu gewonnen und liegen in Kehl als stärkste Partei noch vor der CDU, aber letztlich überdeckt dieses gute Ergebnis nicht die Tatsache, wie heute in Frankreich gewählt wurde und dass Catherine Trautmann nicht mehr im Parlament sitzt,

… mit der Sie ja eine besondere Beziehung verbindet…

FB: Genau. Ich habe vor Jahren als Jugendlicher den Jugendwahlkampf für Catherine Trautmann betreut und ich finde es sehr traurig, dass ihre Arbeit für Europa so wenig geschätzt worden ist. Insofern überwiegt heute sicher die Trauer.

Wird dieses Wahlergebnis eine Auswirkung auf die Frage nach dem Sitz des Parlaments haben?

FB: Es wird auf jeden Fall schwerer werden, denn Catherine Trautmann hat das politische Gewicht, sich durchzusetzen. Jetzt wird man sich neu aufstellen müssen und schauen, wie die Verteidigung Straßburgs neu organisiert werden kann.

Und wie geht es jetzt für Sie politisch weiter?

FB: An einem Abend wie diesem kann ich das wirklich noch nicht sagen. Natürlich macht mich das tolle Ergebnis in Kehl glücklich und stolz, aber ich muss mir jetzt erst einmal Gedanken machen. Politik kann man ja Auch außerhalb von Parlamenten machen, aber das muss ich jetzt erst einmal auf mich zukommen lassen.

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