Recht adventlich…

Die Universalschlichtungsstelle des Bundes (USS) in Kehl startet am 1. Dezember einen sehr ungewöhnlichen Adventskalender...

Felix Braun, Leiter der Universalschlichtungsstelle des Bundes in Kehl. Foto: privat

(KL) – Adventskalender gibt es heute in allen Formen und dem Charme dieser Tradition wird sich deshalb wohl kaum noch jemand entziehen können. Selbst hartnäckige Schokoladengegner nicht. Es gibt Alternativen, aber das Prinzip „Türchen auf und nette Aufmerksamkeit“ bleibt. Dieses Jahr eine Variante mehr: Der Adventskalender der Universalschlichtungsstelle des Bundes wird übermorgen, am 1. Dezember, starten. Interview mit deren Leiter, Felix Braun.

Herr Braun, Schlichtung und Adventskalender, wie passt das zusammen?

Felix Braun: Mehr als man denkt. (lacht) Das Prinzip eines solchen Kalenders ist doch, jeden Tag aufs Neue mit etwas Gutem überrascht zu werden. Für viele ist Schlichtung ein noch eher unbekanntes Konzept; und da es für Rechtsfrieden auf niedrigschwelligem Level sorgt, passt das doch mit gut und überraschend.

Konkret: Was erwartet mich hinter den Türchen?

FB: Jeden Tag einen Artikel dazu, was Schlichtung ist und vor allem – was es den Nutzerinnen und Nutzer dieses Kalenders konkret bringen kann. Es räumt zum Beispiel auf mit Vorurteilen, wie etwa dem, dass Schlichtung synonym mit über den Daumen gepeilten Kompromissen ist. Nein, denn eine vollständige rechtliche Bewertung geht dem Vorschlag voraus und alle Aspekte sorgsam abgewogen.

Nutzerinnen und Nutzer des Kalenders sind also diejenigen, denen Schlichtung etwas bringen kann…

FB: …exakt, und das sind übrigens nicht nur Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern auch Unternehmen. Für beide Seiten sind wir gleichermaßen da, unsere Bewertungen stets dem Gebot der Neutralität folgend.

Was sagen Sie denen, die das – Recht und Advent – doch etwas trocken als Kombination finden?

FB: In Ordnung, den Schuh müssen wir uns ein bisschen anziehen und da müssen wir uns auch ehrlich machen. Aber sehen Sie es doch als spielerische Möglichkeit, sich in nur 24 Tagen eine neue kleine Welt zu erschließen, die Ihnen einmal sehr nützlich sein kann. Und damit es nicht zu trocken ist, gelobe ich originelle, saisonal abgestimmte Einstiege in jedem unserer Adventstürchen-Posts, die den jeweiligen Artikel anreißen – und eine vorangestellte These für jeden Artikel, wenn man es mal eilig hat.

Posts – das heißt, der Kalender erscheint auf einem sozialen Netzwerk?

FB: Genau, der Kalender wird auf unserer öffentlich einsehbaren LinkedIn-Präsenz zu finden sein, die mit dieser Aktion übrigens ganz neu an den Start geht – bei Gefallen darf man natürlich auf „Follow“ klicken…

War das eigentlich viel Arbeit?

FB: Es geht, ich habe aber auch einem sehr engagierten Praktikanten zu danken, innerhalb kurzer Zeit alles mitzudenken und umzusetzen. Denn die Idee kam mir erst am 24.11. – auf dem Fahrrad. Der Winter lag auf einmal spürbar in der Luft. Um trotz der neuesten Corona-Welle jemanden auf Distanz eine Freude zu machen, kam mir plötzlich die Idee, dieser Person an jedem Tag im Advent einen Link zu versenden, mit dem wir beide etwas Schönes verbinden. Auf der Radfahrt stellte ich mir eine Liste im Kopf zusammen, aber plötzlich war noch eine andere Idee da – warum nicht etwas ähnliches für die Universalschlichtungsstelle des Bundes machen?

Herr Braun, vielen Dank – und einen schönen Advent!

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