Und jetzt in den Hexenkessel nach Istanbul

Die SIG hat das Finalhinspiel im Basketball-Europacup mit 66:62 gegen Galatasaray Istanbul für sich entschieden. Das Rückspiel am Mittwoch in Istanbul wird heiß, heiß, heiß…

Die SIG gewann sensationell das Final-Hinspiel im Europacup mit 66:62 gegen Galatasaray Istanbul. Foto: Gérard Bouquet

(WB) – Der Straßburger Rhenus platzte am Freitagabend aus allen Nähten – bis zu 20.000 Karten hätte man für dieses historische Spiel in Straßburg verkaufen können und die ganze Stadt fieberte mit ihren Basketball-Heroen, die in dieser Saison ein Stück elsässischer Sportgeschichte schreiben. Zum ersten Mal steht ein Straßburger Verein im Finale eines europäischen Wettbewerbs und auch, wenn der Gegner die internationale Topmannschaft Galatasaray Istanbul ist, so galt am Freitagabend das Motto „bange machen gilt nicht“…

Doch die Anspannung und Bedeutung des Spiels war auf dem Parkett deutlich spürbar, doch nicht nur bei den Cracks der SIG, sondern auch bei den Gegnern aus der Türkei – so endete das erste Viertel beim Spielstand von 7:8, denn das Spiel beider Teams war von Fehlern und Fehlversuchen geprägt. Vor allem bei den Distanzwürfen klappte nichts – in der ersten Spielhälfte versuchten es die türkischen Gäste neun Mal mit Dreiern und versenkten dabei keinen einzigen Wurf. Doch die Straßburger konnten sich diese Schwäche nicht zunutze machen und rannten sich entweder in der soliden Verteidigung von Galatasaray fest oder verfehlten ihrerseits den Korb. Nur – auch die Straßburger Verteidigung lieferte ein hoch konzentriertes Spiel ab, ließ die gegnerischen Spieler nicht in den Fluss kommen und so erklärt sich auch die magere Punktausbeute.

Im zweiten Viertel wurde es dann etwas besser, doch beide Teams spielten auf absolut gleicher Augenhöhe, trafen etwas besser und zur Pause stand es 23:24 – fast eher ein Handball- als ein Basketball-Ergebnis.

Nach der Pause zog Galatasaray plötzlich davon – und führte auf einmal mit 8 Punkten Vorsprung, bevor sich der Straßburger Kapitän Louis Campbell seiner Fähigkeiten besann, das Spiel in die Hand nahm, Punkte erzielte und die Straßburger wieder ins Spiel brachte. So kam die SIG zum Ende des dritten Viertels wieder bis auf zwei Punkte heran und lag nur noch mit 43:45 zurück.

Im letzten Viertel drehte die SIG dann richtig auf. Getragen von der Euphorie des randvollen Rhenus zogen die Straßburger auf und davon. Die Halle stand Kopf, als die SIG zwei Minuten vor Ende des Spiels mit 8 Punkten vorne lag. Doch zwei Ballverluste ermöglichten Galatasaray, den Rückstand noch zu reduzieren – am Ende stand ein sensationeller 66:62-Erfolg der SIG gegen den haushohen Favoriten aus Istanbul.

Am Mittwoch findet dann das Rückspiel in Istanbul statt und die SIG erwartet dort in der Abdi Ipekçi Arena vor 12.600 Zuschauern eine brutale Atmosphäre. Wer noch die Bilder der Basketball-WM 2010 in der Türkei vor Augen hat, diese aufgeheizte und für die Gastmannschaft geradezu feindselige Stimmung, der kann sich ausmalen, was die SIG erwartet. Doch – im laufenden Europacup hat die SIG seltsamerweise auswärts gast immer besser gespielt als daheim und immerhin, auf dem Zähler stehen nun 4 Punkte Vorsprung. Auch, wenn sich Coach Vincent Collet nach dem Spiel eher zurückhaltend äußerte, so führt die SIG in diesem Finale mit 4 Punkten und wird nicht nach Istanbul fliegen, um dort als Statist aufzutreten.

Die Saison 2015/16 ist für die SIG wie ein Märchen und nun drückt die ganze Region die Daumen, dass es auch ein Happy End gibt. Go SIG!

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