1. September – vor 75 Jahren überfällt Deutschland Polen

An diesen Tag sollte man sich erinnern, wenn man heute auf die Ostukraine schaut. Damals wie heute wurde gelogen, dass sich die Balken biegen. So beginnen Weltkriege.

Das passierte vor 75 Jahren - Deutschland überfiel Polen und der II. Weltkrieg wurde so ausgelöst. Heute machen wir die gleichen Fehler erneut. Foto: Ministry of Information Second World War UK / Wikimedia Commons / PD

(KL) – Die historischen Parallelen zwischen dem Ausbruch des II. Weltkriegs und der heutigen Situation der Weltpolitik sind frappierend. Vor 75 Jahren brach der II. Weltkrieg aus, als Hitlers Truppen Polen überfielen und nach einem fingierten Überfall in Danzig behauptete Hitler, dass „ab jetzt zurückgeschossen“ würde. In der Ukraine ist es ganz ähnlich – auch dort behauptet der Aggressor, dass er nichts für den dortigen Konflikt kann.

Die Menschheit weiß, wohin das führt. Zwei Weltkriege im letzten Jahrhundert haben offensichtlich nicht dazu gereicht, dass die Menschen vernünftig werden. Wir laufen sehenden Auges in den III. Weltkrieg, der parallel an verschiedensten Orten und mit verschiedenen Gründen stattfinden wird. Mal geht es um territoriale Ansprüche wie in der Ukraine, mal um religiöse wie im Irak und in Syrien und mal um beide auf einmal, wie in Gaza. Wir sehen es kommen und wir nehmen es nicht wahr.

Begonnen hat der Krieg schon längst. Die Krim ist bereits annektiert, der Osten der Ukraine heißt im Sprachgebrauch des Wladimir Putin „Neurussland“, es wird geschossen, vertrieben und gestorben. Wie sagte der polnische Außenminister Sikorsky? „Es sieht aus wie Krieg, es fühlt sich an wie Krieg, es wird gestorben wie im Krieg – das ist Krieg!“

Die Welt muss JETZT eine Atempause machen und zur Besinnung kommen. Es gibt keinen vernünftigen Grund für einen III. Weltkrieg, ein solcher Flächenbrand kann und darf nicht „alternativlos“ sein. Bei einem solchen Konflikt wird es keine Gewinner geben, sondern nur Verlierer. Nämlich die Weltbevölkerung. Statt unsere knappen Ressourcen für Kriegsgerät zu verschleudern (ja, ja, die heiligen Arbeitsplätze, denen man sogar bereit ist, den Frieden zu opfern…), sollte man das Geld nutzen, in den Krisenländern Lebensumstände zu schaffen, die so positiv sind, dass die Menschen nicht viele Gründe mehr haben, alles und sich selbst zu zerstören.

Es ist nicht 5 vor 12, es ist 10 nach 12. Der Krieg hat begonnen und es gibt nur noch wenige Möglichkeiten, einen Flächenbrand zu vermeiden. Dies erfordert die Mitwirkung aller – ansonsten ist das Drama nicht mehr aufzuhalten. Und wie sang einst Sting auf seiner Platte „Bourbon Street“? „I hope the Russians love their children, too…“

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