Auf Bundes-Hansi folgt Bundes-Julian

Die Würfel sind gefallen, der neue Fußball-Bundestrainer heißt Julian Nagelsmann. Und somit endet eine Phase, in der die deutsche Fußball-Nationalmannschaft etwas Wichtiges lernte – das Verlieren.

Keine leichte Aufgabe für Julian Nagelsmann... Foto: Steffen Prößdorf / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

OK logo viereck klein (KL) – Hätte man die Neubesetzung des Bundestrainerpostens per Volksabstimmung durchgeführt, dann hieße der neue Bundestrainer vermutlich Rudi Völler. Aber der wollte nicht mehr, auch, wenn der Auftritt der Mannschaft gegen Frankreich eher optimistisch stimmte. Wird es Julian Nagelsmann jetzt gelingen, aus einem Haufen verunsicherter Jungmillionäre bis zur EM nächstes Jahr ein Team zu formen?

Die Alternativen zu Nagelsmann waren entweder nicht verfügbar (Jürgen Klopp) oder wenig überzeugend. Weder Felix Magath noch Stefan Kuntz haben das Zeug für diesen Posten. Magath mag ein guter „Feuerwehrmann“ für Bundesligavereine in der Abstiegszone sein, doch sicherlich kein Bundestrainer. Stefan Kuntz ist gerade erst als Nationalcoach der Türkei gescheitert und da erscheint die A-Nationalmannschaft doch ein wenig zu groß. Also blieb am Ende gar nicht so viel anderes übrig, als den 36jährigen Nagelsmann zu berufen.

Bei dem ganzen Hin und Her erfährt man nun auch, wie viele Millionen so ein Erfolgstrainer kassiert und einmal mehr muss man erkennen, dass Fußball auf dieser Ebene Business und Entertainment auf hohem Niveau ist. Mit „Sport“ hat das alles nur noch wenig zu tun.

Immerhin – nach der Zeit unter dem unglücklichen Hansi Flick, der die zweitschlechteste Bilanz aller Bundestrainer aller Zeiten hatte, kann es unter Nagelsmann kaum schlechter werden. Zum Glück muss sich Deutschland als Gastgeber nicht für die EM im eigenen Land qualifizieren, so dass ein Vorrundenaus das „worst case scenario“ wäre, aber daran haben wir uns ja seit einigen Turnieren gewöhnt. Also kann es unter Nagelsmann eigentlich nur aufwärts gehen.

Wünschen wir also dem neuen „Bundes-Julian“ alles Gute für seinen neuen, nicht ganz einfachen Job. Was der Mann wirklich bewegen kann, wird man schon bald sehen.

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