Kicken am Oberrhein – nur Racing ist im Soll

Kurz vor Ende der Saison 2022/23 wird es immer aufregender. Während der Racing Club de Strasbourg ein Sechs-Punkte-Spiel auswärts gewinnt, sieht es für den FC Basel trübe aus und auch der SC Freiburg taumelt.

Der Ball, der viele Herzen höher schlagen lässt... Foto: bluesbby from Mountain View, USA / Wikimedia Commons / CC-BY 2.0

(KL) – Fußball ist das wohl schönste „Opium fürs Volk“ – eine Gelegenheit, einmal für ein paar Stunden den ganzen Weltenschmutz zu vergessen und mit Gleichgesinnten einen schönen Moment zu erleben. Damit dieser Moment aber wirklich schön ist, sollte schon ab und zu mal ein Erfolg her. Von den drei Erstligisten am Oberrhein hat nur der Racing Club de Strasbourg am Wochenende seine Aufgabe erfüllt. Das dafür aber auch richtig!

Für den FC Basel geht in der Super League nicht mehr viel. Durch ein trauriges 0:2 gegen den in der Tabelle deutlich schlechter dastehenden FC Zürich sind die Kicker vom Rheinknie nun schon 4 Punkte vom letzten Qualifikationsplatz für die bescheidene European Conference League entfernt, was für den Verein, der in den letzten Jahren nicht nur Serienmeister, sondern auch der Schreck der britischen Teams in der Champions League war, eindeutig nicht genug ist. Warum der FC Basel so abrutscht, ist nicht richtig klar, doch muss man sich in Basel daran gewöhnen, dass die goldenen Jahre vorbei sind. Mit 42 Punkten liegt der FC Basel auf einem enttäuschenden 5. Platz (von nur 10 Teams) und wird diese Saison so schlecht beenden, wie das schon seit vielen, vielen Jahren nicht der Fall war.

Ganz anders der Racing Club de Strasbourg, der genau zum richtigen Zeitpunkt aufgewacht ist. Das 2:0 beim FC Nantes, einem direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt, bringt Racing auf den 13. Tabellenplatz und damit führen die Straßburger den Pulk der Teams an, die versuchen, den 17. Tabellenplatz zu vermeiden, denn der bedeutet den Abstieg, gemeinsam mit den bereits abgeschlagenen Teams aus Angers, Troyes und Ajaccio, von denen nur Troyes und Ajaccio noch eine mathematische Chance haben, das rettende Ufer zu erreichen. Doch Racing muss vor den Teams aus Nantes, Auxerre und Brest bleiben – aber wenn das Team so weitermacht wie in Nantes, dann ist der Klassenerhalt eine absolut realistische Perspektive.

Tja, und der SC Freiburg? Das Team von Christian Streich hat eindeutig ein Leipzig-Trauma. Nach der 1:5-Klatsche am Dienstag im DFB-Pokal gegen den RB Leipzig, ging am Samstag auch die „Revanche“ in der Bundesliga mit 0:1 in die Hose. Drei Spieltage vor Ende der Saison sind die Freiburger damit aus den Champions League-Rängen gerutscht, doch RB Leipzig, Union Berlin und der SC Freiburg sind nur durch ein einziges Pünktchen getrennt. So wird das nächste Spiel der Freiburger bei Union Berlin schon eine Art Endspiel um die Qualifikation für die Champions League werden. Für einen europäischen Wettbewerb ist der SCF auf jeden Fall bereits qualifiziert, doch wäre eine Qualifikation für die European Conference League schon fast eine Enttäuschung nach der wohl besten Saison, die der SC Freiburg je gespielt hat. Drücken wir die Daumen, dass den Breisgauern nicht die Puste auf der Zielgeraden ausgeht.

Noch haben die drei Erstligisten vom Oberrhein die Chance, die Saison 2022/23 erfolgreich zu beenden. Für den Racing Club de Strasbourg wäre ein solcher Erfolg der Klassenerhalt, für den FC Basel noch die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb und in Freiburg träumt man weiter von der ersten Teilnahme an der Champions League. Alles ist noch drin. Und die Fans am Oberrhein sind gefordert, in dieser Phase der Saison hinter ihren Teams zu stehen. Aber das tun sie ja auch…

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