Fußball am Oberrhein – bereits die Ernüchterung?

Die Saison 2023/24 hat gerade erst angefangen, doch hat man das Gefühl, dass die ehrgeizigen Ziele der Erstligisten vom Oberrhein schon in weite Ferne gerückt sind...

Der Fan-Shop des FC Basel dürfte momentan nicht gerade überlaufen sein... Foto: Ank Kumar / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

OK logo viereck klein (KL) – In der Pressekonferenz nach der 2:4-Niederlage des SC Freiburg gegen Borussia Dortmund brachte es der Freiburger Kulttrainer auf den Punkt: „In den letzten beiden Jahren ist immer alles aufwärts gegangen, aber jetzt?…“. Doch bei den anderen beiden Erstligisten vom Oberrhein sieht es nicht viel besser aus. Der Racing Club de Strasbourg dümpelt durch die französische Ligue 1 und in der Schweiz hat der FC Basel seinen Saisonstart bislang richtig vergeigt.

Zwar rangen die Kicker vom Rheinknie Tabellenführer FC Zürich überraschend ein 2:2 ab, doch kann das nicht darüber hinweg täuschen, dass der FC Basel mit 4 Punkten aus fünf Spielen punktgleich mit den beiden Teams aus Lausanne und den Grasshoppers Zürich auf dem letzten Tabellenplatz steht! Von „die letzte Saison vergessen machen“ kann keine Rede sein und es bestätigt sich auch in dieser neuen Saison, dass die fetten Jahre des FC Basel erst einmal vorbei sind.

Rätselten in Freiburg die Fans noch vor der Saison, für welchen europäischen Wettbewerb sich der SC Freiburg wohl in dieser Saison qualifiziert, kommen nun die etwas herberen Realitäten. Nach dem 0:5 beimVfB Stuttgart nun ein 2:4 gegen Borussia Dortmund, wobei die Breisgauer in den letzten Spielminuten als Team eingingen und noch zwei Tore kassierten, steht man auf dem 10. Tabellenplatz momentan im Niemandsland der Liga und muss aufpassen, dass man sich nicht erstmals seit langem wieder nach unten orientieren muss. Bereits in dieser Woche müssen die Freiburger in der Europa League zu Olympiakos Piräus, wo das verunsicherte Team wie im letzten Jahr ein Hexenkessel erwartet.

Auf dem gleichen Tabellenplatz steht auch der Racing Club de Strasbourg nach einem spannenden 2:2 gegen Montpellier. Doch nachdem der Verein zur „Außenstelle“ des FC Chelsea geworden ist, sind die formulierten Ansprüche deutlich höher. Mit Patrick Viera wurde ein Weltmeister von 1998 als Trainer verpflichtet und die Vereinsführung verkündete, dass man künftig auch um europäische Plätze mitspielen möchte. Doch die US-Investitionen garantieren noch keinen sportlichen Erfolg. Immerhin gehören bereits 10 französische Erstligisten (und einige Zweitligisten) ausländischen Investoren und alle haben den Fans den Ausverkauf ihrer Vereine mit der Aussicht auf bislang unerreichte sportliche Erfolge schmackhaft gemacht. Hoffentlich gehört Racing nicht zu den Vereinen, der dann bitter merkt, dass diese Versprechen nicht gehalten werden können.

Für die Erstligisten vom Oberrhein gilt für die neue Saison „Bescheidenheit“ als Leitmotiv. Der FC Basel und der SC Freiburg werden sich von den vergangenen Erfolgen dieses Jahr nichts kaufen können und der Racing Club de Strasbourg wird erkennen müssen, dass man sportliche Erfolge nicht einfach kaufen kann.

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