Berlin – wir können alles (außer wählen)…

So, nun ist kurz vor der nächsten Bundestagswahl 2025 auch die Bundestagswahl 2021 abgeschlossen worden. Eine halbe Million Berliner war zur Nachwahl aufgefordert.

Tolle Graffitis in Berlin - nur mit dem Wählen klappt es in der Hauptstadt nicht so toll... Foto: Pascal Volk / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 2.0

(KL) – Wir schreiben das Jahr 2024. Die letzte Bundestagswahl fand im September 2021 statt. Und diese Wahl konnte nun endgültig auch in Berlin abgeschlossen werden, wo nach heftigen Pannen bei der Wahl 2021 rund eine halbe Million Berliner aufgefordert waren, noch einmal mit den gleichen Kandidaten von 2021 wählen zu gehen. Dieses Mal hielten sich die Pannen im Rahmen und das Ergebnis war so, wie man es erwartet hatte – an den Verhältnissen im Bundestag ändert sich – nichts.

In sage und schreibe 455 Wahlbezirken musste die 2021-Wahl wiederholt werden, doch scheint den Berliner die Lust aufs Wählen vergangen zu sein. Gerade mal 51 % der Wahlberechtigten gingen am Sonntag wählen und das Ergebnis ist so aussagekräftig wie Kaffeesatzlesen. Immerhin, alle 2021 eroberten Direktmandate wurden bestätigt, dafür gab es ein paar unbedeutende Verschiebungen bei den Listenplätzen, wobei Berlin ein paar Mandate an andere Landeslisten verlor, ohne dass dies eine Auswirkung auf die Zusammensetzung des Bundestags hätte.

Minimale Gewinne im Vergleich zu 2021 verzeichneten die CDU und die AfD, die anderen Parteien verloren minimal, die SPD ist die stärkste Partei (wenn man bei 22,2 % der Stimmen von „stark“ sprechen möchte), gefolgt von den Grünen mit 22 % und der CDU mit 17 %. Wer aus dieser Nachwahl Rückschlüsse auf die politische Großwetterlage in Deutschland ziehen will, sollte sich lieber ein anderes Thema suchen.

Einzige „echte“ Veränderung, die allerdings auch ohne Auswirkung auf die „Ampel“ bleibt, ist der Verlust eines Sitzes für die FDP im Bundestag, der sich dadurch von 736 auf 735 Sitze verkleinert. Konsequenz – keine. Dass im Februar 2024 die Bundestagswahl 2021 endlich abgeschlossen werden kann und nicht weiterhin die Gerichte beschäftigt, ist gleichzeitig eine gute und eine peinliche Nachricht.

Die Frage, die bis zur nächsten Bundestagswahl 2025 geklärt werden sollte, lautet „wie kann es in der Hauptstadt zu solchen Pannen bei einer Wahl kommen?“. Und dann wäre es schön, könnten diese Pannen bei den nächsten Wahlen abgestellt werden, denn mit dieser Posse macht sich Berlin auch international zum Gespött.

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