„Der Beginn einer ‚regionalen Romanze‘“…

Dieser Ausdruck von Tobias Gotthardt, dem Vorsitzenden der Ausschüsse für Bildung und Europäische Angelegenheiten, fasst perfekt das erste Treffen zwischen Bayern und der Region Grand Est zusammen.

Das Haus der Region Elsass - Sitz der künftigen Partner Bayerns. Foto: Denis Helfer / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – Trotz der Streiks im Zugverkehr in dieser Woche, sowohl in Frankreich wie in Deutschland, fand am Mittwoch ein interessantes Treffen zwischen den Mitgliedern des Bildungsausschusses des bayrischen Landtags und der Vizepräsidentin der ostfranzösischen Region Grand Est Christèle Willer statt, die für Nachhaltige Gymnasien und Erziehung in der Region Grand Est zuständig ist. Sowohl Bayern als auch die Region Grand Est wollen eine gemeinsame, europäische Perspektive entwickeln, die alleine deshalb schon richtig erscheint, da sowohl Bayern als auch der Grand Est zu den leistungsstärksten Regionen ihrer Länder gehören. Am Mittwoch fand nun das erste Treffen zwischen den beiden Regionen statt, bei dem schon Verbindungen geknüpft werden konnten, die bereits in wenigen Wochen bei einem zweiten Besuch einer bayrischen Delegation in Straβburg vertieft werden können. Und das ist vielversprechend.

Nach dem Treffen am Mittwoch zeigte sich Christèle Willer sehr zufrieden mit diesem ersten Kontakt: „Wir haben im Gespräch übereinstimmend festgestellt, dass die Region Grand Est in Bezug auf Gröβe, Haushalt und Leistungskraft der ideale Partner für Bayern ist. Wir konnten uns über die Ausbildungsziele und den Wandel zu den Themen Umwelt und Energie austauschen. Ich habe unseren „Plan Lycée Vert“ entwickelt und gestartet, einen Plan, bei dem 450 Millionen Euro investiert werden, um die Dächer unserer Gymnasien zu renovieren und mit Anlagen von „Solar’Est“ auszustatten. Hierbei handelt es sich im 1,5 Millionen m2 Sonnenkollektoren und das brachte uns zum Thema der Energie-Autonomie und der Einspeisung produzierten Stroms in das öffentliche Stromnetz. Ich konnte ebenfalls von unserem „Plan Neolux“ berichten, dem Austausch der Lichtanlagen durch LEDs, wir haben von Heizsystemen und Wärmenetzwerken gesprochen. Und auch über den Bereich Digitales konnten wir uns austauschen, mit unserem Programm „Lycée 4.0“, bei dem wir alle Gymnasiasten mit PCs ausgestattet haben. Dazu haben wir über die verschiedenen Verwaltungs-Systeme zwischen unseren Ländern gesprochen, aber auch über die europäischen Fonds und deren Verwendung. Nun wird es darum gehen, unsere jeweiligen Netzwerke zu stärken und gemeinsame Projekte zu Themen aufzusetzen, für welche die Zuständigkeiten bei der Region Grand Est liegen. Beim zweiten Treffen mit den Regierungsmitgliedern Bayerns ist beabsichtigt, unseren Austausch auf Themen wie Wirtschaft, Umwelt, Wasserstoff und Tourismus auszuweiten“.

Ebenso erfreut klang auch Tobias Gotthardt, der Vorsitzende der Ausschüsse Bildung und Europäische Angelegenheiten des bayrischen Landtags: „Der bildungspolitische Austausch mit Vizepräsidentin Christele Willer und der Region Grand Est ist ein Musterbeispiel des Mehrwerts grenzüberschreitender, bayerisch-französischer Kooperation. Mit einem Memorandum zur staatsbürgerlichen, politischen und historischen Bildung haben der Freistaat und die Region unter Federführung des damaligen Kultusministers Dr. Ludwig Spaenle bereits 2017 eine erste Grundlage der Zusammenarbeit geschaffen. Darauf können wir aufbauen: ich sehe bei einer Reihe politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Themen entscheidende Gemeinsamkeiten, die einen Gewinn für beide Seiten garantieren. Dieses Treffen war der Beginn einer ‚regionalen Romanze‘, die wir fortschreiben werden!“

Die Gemeinsamkeiten zwischen der Region Grand Est und Bayern beginnen schon bei ihrer geographischen Lage, die grenzüberschreitende und europäische Kooperationen selbstverständlich erscheinen lässt. So hat Bayern ähnliche Partnerschaften bereits mit den Nachbarn Tschechische Republik, Österreich, aber auch anderen französischen Regionen und Schottland auf den Weg gebracht, so, wie auch die Region Grand Est ihre Beziehungen zu den Nachbarn Belgien, Luxemburg, Deutschland und der Schweiz entwickelt und pflegt.

In einem Europa, in dem die Notion der Regionen immer wichtiger wird, sind Partnerschaften zwischen leistungsstarken Regionen ein Trumpf, von dem alle profitieren. Und wie geht es weiter? Noch vor dem Sommer ist der zweite Besuch aus Bayern in Straβburg geplant, um den Rahmen und die Themen für die künftige Zusammenarbeit festzulegen. Und da fällt einem dann wieder der Satz von Tobias Gotthardt ein, der sagte „Uns verbindet mehr als nur die Bretzel“…

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