Der Internationale Tag der Frauenrechte

Fast überall auf der Welt wird heute für Frauenrechte demonstriert - es wäre besser, würde endlich gehandelt werden. Foto: Makeip / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Der 8. März ist kein Feiertag, ganz im Gegenteil. Der Internationale Tag der Frauenrechte ist eigentlich eine Art „Trauertag“, denn die Themen, die mit diesem Tag einhergehen, sind ein Offenbarungseid unserer Gesellschaften. Feminizide, Gewalt gegen Frauen, ungleiche Bezahlung bei gleicher Arbeit, fehlende Strukturen zum Schutz von Frauen, die Opfer von Gewalt werden – die Liste der Themen, bei denen Frauen immer noch benachteiligt werden, könnte beliebig fortgesetzt werden.

Seit Jahren gibt es in jeder Regierung, in jeder Regional- oder kommunalen Verwaltung Beauftragte für die Gleichstellung von Frau und Mann. Und dennoch hat man das Gefühl, dass es in diesem Bereich keine nennenswerten Fortschritte gibt. Dabei gäbe es durchaus Ansätze, mit denen Dinge geändert werden könnten.

In Frankreich setzt die Regierung gerade das völlig falsche Zeichen mit einem „Pack Neustart“, das Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt werden, die „Flucht“ aus der gemeinsamen Wohnung ermöglichen soll. Das ist geradezu zynisch, denn so werden Frauen, die Opfer sind, doppelt bestraft, anstatt dass man die Täter mit einer elektronischen Fußfessel in die Wüste schickt. Ebenso fehlt es an sicheren Frauenhäusern, speziell ausgebildeten Polizisten, Lehrern und Richtern, es fehlt an öffentlicher Kommunikation und da man offenbar nicht bereit ist, Geld in diesen Problembereich zu investieren, wird sich so schnell auch nichts ändern.

Es reicht aber nicht aus, dass sich die Menschen am 8. März dieser Probleme erinnern, demonstrieren gehen und solidarisch sind – denn der Internationale Tag der Frauenrechte müsste nicht einmal im Jahr, sondern 365 Tage im Jahr stattfinden.