Die 10. Freiburger Kulturgespräche – das Programm

Nach dem Auftakt heute Abend finden am Samstag zwei Foren statt, begleitet von einem Topvortrag und interessanten Filmen, die von ARTE und dem Kommunalen Kino präsentiert werden.

"Geld oder Leben" - worum geht es eigentlich wirklich im Leben? Das ist das Thema der 10. Freiburger Kulturgespräche. Foto: DEA Employee / Wikimedia Commons / PD

(KL) – Heute Abend starten die 10. Freiburger Kulturgespräche in der Universität Freiburg – mit einer spannenden Podiumsdiskussion mit dem Wirtschaftsweisen Lars Feld und der französischen Abgeordneten Valérie Rabault, die Berichterstatterin des französischen Parlaments für den Haushalt ist. Parallel wird eine Plakatausstellung eröffnet, bei der Studenten mehrerer deutsch-französischer Studiengänge ihre Interpretation des Themas der diesjährigen Freiburger Kulturgespräche „Geld oder Leben“ präsentieren.

Am Samstag geht es dann um 10 Uhr mit dem ersten Forum unter dem Titel „Märkte und Menschen“ weiter. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Florence Jany-Catrice hält zunächst einen Impulsvortrag mit dem Titel „Die Ökonomie des guten Lebens und die Notwendigkeit alternativer Wohlstandsindikatoren“, bevor sie dann mit dem Filmemacher David Bernet („Democracy – im Rausch der Daten“) und Professor Markus C. Kerber (Berlin, Gründer des interdisziplinären Thinktanks „Europolis“) über die Frage diskutiert, in welchem Maß wirtschafts- und finanzlogische Prinzipien Priorität über die verschiedenen Lebensbereiche von Individuen und Gesellschaft, über deren Werte und Ziele bekommen haben bzw. haben sollten. Dass dabei ein Vergleich zwischen Deutschland und Frankreich gezogen wird, liegt in der Natur der Veranstaltung, die in der Aula der Universität Freiburg im KG1 stattfindet.

Das zweite Forum findet am Samstag um 14:30 Uhr ebenfalls in der Aula der Universität statt, und zwar unter dem Titel „Global und/oder demokratisch?“ In der Debatte geht es darum, inwieweit gerade nationale Einflussmöglichkeiten auf globale Entwicklungen abgebaut werden, wie aktuell bei der Diskussion um das TTIP, die in Deutschland und Frankreich ganz unterschiedlich geführt wird. Regulierung und Legitimierung scheinen dem Anspruch auf Freiheit diametral gegenüber zu stehen – der Freiheit von Handelsschranken, aber auch von totalitärer Informationskontrolle.

Diskutieren werden zu dieser spannenden Frage nach einem Impulsvortrag des Geschäftsführers des Deutschen Kulturrats Olaf Zimmermann („Was bedeutet TTIP für unser Demokratieverständnis?“) der französische Abgeordnete Pierre-Yves Le Borgn’, der im französischen Parlament die im Ausland lebenden Franzosen vertritt, Professor Dietrich Murswiek (Staats- und Verwaltungsrecht, Universität Freiburg) und Thierry Vedel (Politikwissenschaftler, Forscher am Centre de Recherches Politiques de Sciences Po CEVIPOF, Paris und Mitgründer des Netzwerks „Démocratie électronique“ DEL).

Um 18 Uhr findet dann an gleicher Stelle der Abschlussvortrag von Professor Armin Nassehi (Universität München) mit dem Titel „Kann man Freiheit kaufen? Eine Rehabilitierung des Geldes gegen seine wohlversorgten Verächter“ statt.

Dazu zeigt das Kommunale Kino in Zusammenarbeit mit ARTE am Samstagabend den Film „Democracy – Im Rausch der Daten“ von David Bernet. In der digitalen Gesellschaft hinterlässt jeder Klick, jedes Telefonat, jede Kartenzahlung Spuren; persönliche Informationen werden zur heiß gehandelten Ware. Kann die Gesetzgebung mit den rasanten technischen Entwicklungen Schritt halten? Der Film begleitet die Arbeit am europäischen Datenschutzgesetz mit der Kamera. Es geht um nicht weniger als Bürgerrechte versus Wirtschaftsinteressen. Eine Reise ins Innere der EU. Im Anschluss Publikumsgespräch mit David Bernet. Der Eintritt ist frei. Reservierung unter Telefon 0761- 459 800-22 und www.koki-freiburg.de.

Das ganze Programm der 10. Freiburger Kulturgespräche finden Sie, wenn Sie HIER KLICKEN!

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