Die Welt verändert sich…

Von den Auswirkungen des Internethandels – Arbeitsplätze verschwinden, neue entstehen. Den Schnellen und Pfiffigen gehört die Zukunft!

Immer das Schleppen von Rücksendungen zum Postamt... Foto: Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 2.0

(KL) – Der Internethandel verändert vieles. Für Verbraucher ist das Einkaufen vom heimischen Sofa aus bequemer, schneller und häufig billiger als der Einkaufsbummel in der Innenstadt, doch leider kostet dieser Wandel eben auch zahlreiche Geschäfte in eben diesen Innenstädten. Doch während viele Jobs im Einzelhandel verloren gehen, entstehen ganz neue Geschäftsfelder.

Das Bestellen im Internet hat zu einem regen Versandverkehr geführt, was vor allem an den vielen Rücksendungen zu den Anbietern liegt. Denn das System „Bestellen – Probieren – Zurücksenden“ führt jedes Jahr zu sage und schreibe 250 Millionen Paket-Rücksendungen, deren Handling für die Anbieter teuer und ärgerlich ist – Experten schätzen, dass jedes zurückgeschickte Paket Kosten von insgesamt 15 € für die Anbieter verursacht.

Doch die „Wirtschaft 2.0“ folgt ihren eigenen Gesetzen. Die Veränderungen im Bestell- und Kaufverhalten der Kunden führen eben nicht nur zur (ärgerlichen) Schließung des kleinen Ladens an der Ecke oder in der Innenstadt, sondern sie öffnen auch ganz neue Geschäftsfelder, die pfiffige und vor allem schnelle Unternehmer geschickt nutzen können.

Um diese Flut von Rücksendungen in den Griff zu bekommen, entstehen ganz neue Dienstleistungen. Im Bereich der Schuhe ist es ein altes Problem, dass Schuhgrößen nicht genormt sind – beim einen Hersteller hat man Größe 44, beim anderen 45 und beim dritten 46. Noch schwieriger wird es, wenn man bei ausländischen Anbietern ordert – was bitteschön ist die Größe „US 9 ¾“? Da hier Unklarheit herrscht, bestellen viele Kunden gleich mehrere Größen des gleichen Schuhs und schicken die nicht passenden Modelle eben einfach zurück.

Hier setzen gleich mehrere neue Apps an – mit deren Hilfe ein „Schuhprofil“ des Nutzers angelegt wird. Dazu vermisst der Anbieter der App die Schuhe mehrerer Hersteller – mit bis zu 800 Bildern des Schuhs unter allen Winkeln ist es so möglich, im Vorfeld zu ermitteln, welcher Schuh auf welchen Fuß passt. Und damit kann man die Anzahl der Rücksendungen reduzieren – nach Angaben des Anbieters dieser App um bis zu 5%, was angesichts der absoluten Zahlen eine deutliche Einsparung für den Schuhhändler und ein deutlich positiveres Kauferlebnis für den Kunden mit sich bringt.

Ähnliche Apps gibt es auch im Textilbereich, wo man sich einen Avatar anlegen kann, der nach dem gleichen Prinzip wie bei den Schuhen ermöglicht, Kleidung virtuell anzuprobieren und wer dann die richtige Größe geschickt bekommt, der muss auch nichts zurückschicken.

Die neue digitale Welt bietet viele neue Chancen und es ist wenig zielführend, immer nur darüber zu jammern, dass früher alles besser war. Zum einen war früher nicht alles besser und zum anderen macht es mehr Sinn, sich schnell auf die veränderte Welt einzustellen und die sich bietenden Chancen zu nutzen. Den Schnellen, Pfiffigen und Mutigen gehört die Welt – und das ist ja eigentlich auch OK so…

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste