Einige haben es immer noch nicht begriffen…

Über 1 Milliarde Menschen sind von Ausgangssperren betroffen, Hundertausende erkranken, Tausende sterben – und das IOC schwafelt immer noch von den Olympischen Spielen.

Die olympische Flamme können sie in Japan gleich wieder ausblasen - die Spiele in Tokyo 2020 werden nicht wie geplant stattfinden können. Foto: ScS EJ

(KL) – Das Internationale Olympische Komitee (IOC) gehört ohne jeden Zweifel zu denjenigen Organisationen, deren Funktionsweise und Ausrichtung nach der Coronakrise massiv hinterfragt werden muss. Während die Welt um ihre Gesundheit kämpft, verharren die Olympioniken unter der Leitung des unsäglichen Putin-Freunds Thomas Bach noch in der alten Welt und weigern sich, die Realitäten dieser Zeit zu sehen. In vier Wochen will das IOC dann eine Entscheidung treffen, ob im Juni die Olympischen Spiele in Tokio stattfinden können. Angesichts von bereits einkassierten Schmiergeldern und unterzeichneten Sponsorenverträgen will das IOC unbedingt an diesen Olympischen Spielen festhalten.

Kanada und Australien haben bereits reagiert, angesichts der Tatsache, dass das IOC selbst dazu nicht in der Lage zu sein scheint. Beide Länder werden zum Schutz ihrer Sportler und Sportlerinnen auf keinen Fall an diesen Olympischen Spielen teilnehmen, sollten sie denn stattfinden. Dabei ist bereits jetzt völlig klar, dass es keine Chance gibt, diese Spiele zum geplanten Zeitpunkt stattfinden zu lassen. Was letztlich angesichts der Situation auf der Welt nicht zweitrangig, sondern egal ist.

Bedenklich ist aber, dass in diesen Sportverbänden derartig viel Geld bewegt wird, dass korrupte Sportfunktionäre, denen ja eigentlich das Wohl der Jugend der Welt am Herzen liegen sollte, nur noch in Dollar denken, während gleichzeitig die Welt die vielleicht schlimmste globale Krise seit dem II. Weltkrieg zu managen hat. Das IOC, ähnlich wie andere Alte-Herren-Verbände, wird nach der Coronakrise zu denen gehören, die nicht so weitermachen können wie bisher. Thomas Bach sollte sich schon mal bei seinem Buddy Putin erkundigen, ob dieser nicht einen Grüßonkel-Job bei bei Gazprom für ihn hat, denn in der olympischen Bewegung ist für solche Leute kein Platz mehr.

Über Jahrzehnte hat sich das IOC zu einer Vereinigung entwickelt, die von Skandal zu Skandal hechelt, gigantische Summen bewegt und ihren Führungskräften einen prächtig bezahlten Lenz ermöglicht. Doch dass dieses IOC nun augenscheinlich bereit wäre, rund 20.000 Sportlerinnen und Sportler aus praktisch allen Ländern der Welt einem unkalkulierbaren Risiko für Leib und Leben auszusetzen, nur um seine hoch dotierten TV-Rechte und Sponsoren-Verträge honorieren zu können, das ist der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt.

Während überall auf der Welt Menschen an dieser Pandemie sterben, veranstaltet das IOC die Übergabe des olympischen Feuers in Japan, als ob nichts wäre. Doch das Entzünden dieser Flamme in Japan hätten sich die Beteiligten auch schenken können – diese Olympischen Spiele werden in diesem Sommer nicht stattfinden.

Und hopp – schon schreiben wir das IOC auf die lange Liste derjenigen, die unter der Anspannung der Corona-Krise beweisen, dass sie generell zum Problem und nicht zur künftigen Lösung gehören. Und die man sich, wenn alles wieder etwas normaler wird, mal ganz genau anschauen sollte. Das dürfte das Positivste an dieser Corona-Krise sein – es werden danach viele Uhren auf Null gestellt werden und dann wird man sehen, wo man radikale Änderungen einzieht. Beim IOC auf jeden Fall.

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