Erstaunliche Erkenntnisse über die Sonne

Die Raumsonde „Solar Orbiter“ ist ungefähr auf halbem Weg zur Sonne und sendet munter Fotos, wie wir sie noch nie gesehen haben. Und es gibt jede Menge neuer Erkenntnisse, aber auch neuer Fragen.

(c) Solar Orbiter/EUI Team / ESA & NASA; CSL, IAS, MPS, PMO/WRC ROB UCL / MSSL

(KL) – Schon immer hat den Menschen die Frage beschäftigt, wo wir herkommen, wie die Welt entstanden ist, wie unser Sonnensystem entstanden ist und was dahinter in der Unendlichkeit des Weltalls liegt. Um das herauszubekommen, haben einige Nationen Raumfahrtprogramme ins Leben gerufen, sind auf dem Mond gelandet, betreiben eine ISS und entsenden Raumsonden in die Tiefe unseres Sonnensystems. Die Sonde „Solar Orbiter“ ist nun ungefähr auf halber Strecke zur Sonne und die Bilder, die von dieser Sonde gesendet werden, sind umwerfend. Denn SO haben wir die Sonne noch nie gesehen.

Die europäische Raumfahrtagentur ESA und die amerikanischen Kollegen der NASA sammeln und veröffentlichen Erkenntnisse, die bei diesen Missionen gesammelt werden. Die Frage ist nur, was man mit diesen für horrende Summen gesammelten Informationen anfangen kann. Jetzt, wo wir wissen, dass die Temperatur in einem Kilometer Höhe über der Sonne 1 Million Grand beträgt, aber seltsamerweise die der Oberfläche der Sonne „nur“ 5000 Grad, dann ist das zwar interessant, aber was bringen uns diese Erkenntnisse?

Die Antwort liefert die ESA selbst. Dadurch, dass man auch zahlreiche Explosionen auf der Sonne beobachten kann, die zu sehr mächtigen Sonnenstürmen führen, kann man sehr frühzeitig potentielle Bedrohungen für die Erde erkennen. Doch auch da die Frage: Was bringt’s? Sollte eines Tages ein solcher gewaltiger Sonnensturm auf die Erde zurasen, würden wir ohnehin nichts dagegen unternehmen können.

Die Bilder und Erkenntnisse der Mission „Solar Orbiter“ sind umwerfend und neu. Vielleicht erfährt die Menschheit auch eines Tages, wie es zur Entstehung des Weltalls kam. Wie Dinge zusammenhängen. Doch bei der atemberaubenden Geschwindigkeit, mit der sich die Menschheit selbst und den von ihr bewohnten Planeten auslöscht, stellt sich doch die Sinnfrage. Und ebenfalls die Frage, ob die Gelder, die in diese Missionen gesteckt werden, wirklich gut investiert sind. Sollte man nicht lieber Hungersnöte lindern und Friedensforschung intensivieren? Will der Mensch zu hoch hinaus? Auf jeden Fall sind die Bilder von unserem Wärmeplaneten beeindruckend und es ist immer wieder erstaunlich, zu welchen technologischen Leistungen der Mensch fähig ist. Schade, dass er nicht die gleichen Fähigkeiten an den Tag legt, wenn es darum geht, die Menschheit und ihren Planeten nachhaltig zu schützen.

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