Frankreich ruft die höchste Alarmstufe aus

Frankreich ist schon wieder im Fadenkreuz islamistischer Terroristen. Foto: Ministère de l'Intérieur / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Vor drei Jahren war es der Lehrer Samuel Paty, der von einem jungen Terroristen ermordet und enthauptet wurde, nun war es der Lehrer Dominique Bernard, der im nordfranzösischen Arras erstochen wurde. Er und drei bei diesem Anschlag verletzten Kollegen haben durch ihr Eingreifen wahrscheinlich Schlimmeres verhindert, denn der Terrorist wollte offenbar in das Schulgebäude eindringen, was diese Lehrer verhinderten. Angesichts dieses erneuten Anschlags, bei dem der tschetschenische Terrorist „Allahu Akbar“ rief, und auch angesichts von sich häufenden antisemitischen Akten in Frankreich, hat Innenminister Gérald Darmanin die höchste Alarmstufe im Land ausgerufen, „Vigipirate Urgence Attentat“.

Das dreistufige Vigipirate-Programme sieht verschiedene Maßnahmen vor, um die Bevölkerung zu schützen. Massive Präsenz von Soldaten in den Städten, an Flughäfen und in Bahnhöfen, vor Einkaufszentren, jüdischen Einrichtungen und praktisch überall, wo sie Menschenmassen bilden können. Nach Angaben des Innenministers haben die Behörden seit 2017 erstaunliche 43 Anschläge vereitelt und zahlreiche Personen festgenommen. Zwar lassen sich diese Angaben verständlicherweise nicht überprüfen, doch löst keine französische Regierung leichtfertig diese höchste Alarmstufe aus.

7000 Soldaten verstärken die bereits verhängten Maßnahmen, doch so sinnvoll und richtig dies auch ist, so ist es schwierig, Einzeltäter wie in Arras rechtzeitig zu erkennen und deren Anschläge zu verhindern. Zumal die Anzahl der zu schützenden Objekte in Frankreich deutlich höher ist, als Sicherheitskräfte zur Verfügung stehen.

Wer in den nächsten Tagen nach Frankreich fährt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass diese höchste Alarmstufe sehr Ernst genommen wird. Zumal man, auch gemäß der Entwicklung in Gaza, mit weiteren Zwischenfällen rechnen muss. Diese Alarmstufe gilt zunächst bis Montag, doch wird sie höchstwahrscheinlich verlängert werden. Die Welt steht in Flammen und dieses Feuer breitet sich immer weiter aus. Auch in Frankreich.