Frau Präfektin diktiert Straßburg ihren Willen auf

Ob eine Strategie dahinter steckt? Nachdem das Verwaltungsgericht Straßburg die rund-um-die-Uhr-überall-Maskenpflicht einkassiert hatte, wurde sie jetzt doch bestätigt.

Unglaublich - obwohl es keinen vernünftigen Grund für Gesichtsmasken im Freien gibt, boxt die Präfektin genau das durch. Den Grund dafür werden wir wohl bald erfahren... Foto: https://nursetogether.com / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Das konnte die Präfektin des Bas-Rhin Josiane Chevalier nicht auf sich sitzen lassen. Ein französisches Gericht hat gefälligst die Statthalterin der Pariser Zentralregierung weder zu kritisieren, noch ihr Hausaufgaben aufzugeben. Genau das hatte aber das Verwaltungsgericht Straßburg getan, als es die Anordnung der Präfektin zum Dauertragen von Gesichtsmasken zur Überarbeitung an die Präfektur zurückschickte, mit der Androhung, dass wenn nicht bis Montag, den 7. September, ein neuer, vernünftiger Plan zum Thema Gesichtsmasken vorläge, die Anordnung zum Tragen derselben in Freien ungültig würde. Doch genau das wollte die Statthalterin – dass die Straßburger bis zum 30. September (mindestens) überall im Stadtgebiet eine Gesichtsmaske tragen und genau das drückt sie jetzt den Straßburgern wider jeden gesunden Menschenverstand erneut aufs Auge. Beziehungsweise auf Mund und Nase.

Für Schiltigheim und Bischheim gilt die gleiche Regelung wie in Straßburg, für die anderen 10 betroffenen Gemeinden der Eurometropole werden einige Sonderregelungen getroffen, insbesondere rund um Schulen, Kulturzentren und Rathäuser. Ansonsten entfällt dort die Maskenpflicht im Freien.

Nun stellt sich die große Frage, was hinter dieser Anordnung steckt. Die Sorge um die Volksgesundheit ist es sicher nicht, denn bisher ist kein einziger Cluster bekannt, der sich im Freien entwickelt und verbreitet hätte. Das SARS-CoV-2-Virus verbreitet sich schnell in geschlossenen Räumen, bisher aber nicht im Freien. Will man die viel zu spät georderten Masken verramschen? Will man eine neue Angst-Situation schaffen, um die ab dem 12. September geplanten Großdemonstrationen absagen zu können? Was immer ärgerlicher in dieser Regierungs-Kakophonie ist, ist der Umstand, dass die Regierung durch monatelanges Lügen selber permanent Öl in die Feuer der Verfechter von Komplott-Theorien gegossen hat und immer weiter gießt.

Daran, dass wir in geschlossenen Räumen eine Maske tragen, daran haben wir uns längst gewöhnt. In Bussen und Straßenbahnen, in Geschäften und Verwaltungen – das Tragen einer Maske in geschlossenen Räumen ist schon fast zum Reflex geworden. Aber was soll die Maskenpflicht im Freien, entlang der Ill, in den Wäldern und Parks? Erklärungen pflegt Frau Statthalterin nicht zu geben, sie gibt nur Anweisungen. Was dann einmal mehr den Verdacht stimuliert, dass es bei dieser Anweisung aus Paris (der „Staatsrat“ in Paris hatte in der Nacht zum Sonntag grünes Licht für diese Entscheidung gegeben) um etwas ganz anderes geht.

Nachvollziehbar oder gar sinnvoll ist an dieser Entscheidung nichts. Die Händler, Gastronomen und Hoteliers in der Straßburger Innenstadt werden sich noch an diese Präfektin erinnern – denn mit dieser Maßnahme, die einem Aufruf an die Touristen aus Europa darstellt, bloß nicht nach Straßburg zu kommen, erstickt sie alle Versuche, die lokale Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.

Warum also? Geht es am Ende wirklich darum, einen sanitären Vorwand aufzubauen, mit dem sich die für diesen Monat angekündigten Demonstrationen der Unzufriedenen verhindern lassen? Deren Anzahl wächst täglich – ein sanitärer Grund, diese Demonstrationen zu verbieten oder einzuschränken, wäre sehr praktisch für die Regierung.

Somit dürfen wir also bis Ende September dank der Präfektin eine Gesichtsmaske tragen, auch, wenn wir ganz alleine in einem Park sitzen. Wir werden wohl recht bald erfahren, warum Paris diese Maßnahme durchgeboxt hat. Nur – bis auf ein paar gläubige Jünger der Macronie glaubt inzwischen niemand mehr, dass die Volksgesundheit dieser Regierung auch nur im Geringsten am Herzen liegt. Die Quittung dafür werden die Verantwortlichen schon bald erhalten – da nützen auch nicht die von den Regierungsmedien tapfer verbreiteten und höchst zweifelhaften Zustimmungswerte für eine Regierung, die von den Franzosen bereits an den Wahlurnen abgestraft worden ist.

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