Kulturaggregat vor dem Aus?

In Freiburg kämpft eine alternative Künstlergruppe um ihre Existenz.

Zukunft fraglich: Kulturveranstaltungen in der Hildastraße 5. Foto: Kulturaggregat / Felix Groteloh.

(AB) – Eine noch ganz junge Kultureinrichtung in Freiburg zittert um seine Zukunft: Das „Kulturaggregat“ in der Hildastraße 5 in Freiburg ist ein gemeinnütziger Verein, der moderne und junge Kunst mit intensiver Vernetzung nach Außen fördert. Hier wird Kunst ‚produziert‘ und ausgestellt, Projekte werden entwickelt und angeschoben, Seminare, Vernetzungen und Schulungen finden statt, Austausch und Konzerte, Lesungen, Theaterprojekte sowie Interdisziplinäres – alles ausgerichtet auf eine Zukunft in digitalen und realen Welten, im Hier und Jetzt und Morgen.

2014 waren die Kulturaggregat-Macher sechs Monate lang im Friedrichring 1 zuhause, im alten Bertelsmann-Club; 2015 folgte ein Jahr in der Atrium-Passage am Augustinerplatz. An diesen Orten wurden die Zwischennutzungsprojekte „Friedrich1“ und „August2“ mit diversen Kunstausstellungen und Kunstprojekten an den Start gebracht, erhielten großen Zulauf und öffentliche Aufmerksamkeit. Im März 2016 fand das „Kulturaggregat“ im früheren „Pianohaus Lepthien“ in der Hiöldastr. 5 eine neue Heimat; der Arbeitstitel lautet hier folgerichtig Hilda5″.

Hier wurde inzwischen eine Kulturstätte geschaffen mit Ausstellungsräumen, Konzertkeller und Theaterpassage, die parallel zum E-Werk Freiburg ein jüngeres Publikum anspricht, mit einem frecheren Programm und vielen neuen Ansätzen. Hier werden junge, renommierte und internationale, aber regionale Künstler und Newcomer in einer Zielgruppe im Alter zwischen 20 und 50 Jahren vorgestellt. Der Hausbesitzer wurde zum Unterstützer dieses Zukunftsprojekts.

Nun aber läuft dieses Sponsoring aus. Von März bis Ende Juli musste das Künstlerkollektiv lediglich die Betriebskosten aufbringen; ab August wird  eine marktüblich hohe Miete für die Räumlichkeiten fällig. Da das “Kulturaggregat” ein gemeinnütziger Verein und das Projekt nicht kommerziell angelegt ist, können diese Mittel – 70.000 Euro Jahrespacht stehen im Raum – nicht allein aufgebracht werden.

Das “Kulturaggregat” hat bereits einiges an Zuspruch und Begeisterung seitens des Publikums, der Stadt, des Kulturamtes, der FWTM, der hkdM, Gemeinderäte u.v.m., erhalten. Deshalb hat die Gruppe für den Doppelhaushalt 2017/2018 der Stadt Freiburg einen Antrag auf institutionelle Förderung gestellt, um das Projekt „Hilda5“ (mit Ausstellungsfläche, Atelier, Co-Working-Space, Café, Konzertsaal, Lesungen, Workshops, Art-Shop und Office-Space auf fast 500 qm) zu erhalten und weiter zu betreiben. Gesucht werden jetzt dringlich  Unterstützer, mit denen die Zeit bis zur erhofften Bewilligung des Antrages überbrückt werden kann.

Infos und Kontakt: http://www.kultur-aggregat.de

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