Messen: Wie Oberrhein ist der Oberrhein wirklich?

Wie jedes Jahr finden im Herbst die großen Verbrauchermessen am Oberrhein statt – in Straßburg, Freiburg, Offenburg. Und jeder kocht sein eigenes Süppchen.

Die Potentiale einer gemeinsamen Oberrhein-Vermarktung werden noch nicht konsequent genutzt. Foto: Ji-Elle / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – Alle Jahre wieder… wird das Ende des Sommers von einer ganzen Reihe Verbrauchermessen am Oberrhein eingeläutet. Und wie jedes Jahr ziehen alle ihr eigenes Ding durch, obschon man mit den anderen spricht – doch ein gemeinsames Messeprogramm zwischen Straßburg, Freiburg und Offenburg sucht man vergeblich. Dabei wären doch genau diese Messen wunderbar geeignet, gemeinsame Angebote zu organisieren, sowohl für die Aussteller, als auch für die Besucher.

Nach der Europamesse in Straßburg ging es, sogar mit einer Überlappung, in Freiburg mit der Badenmesse los und wenn die vorbei ist, richten sich alle Augen auf die Oberrheinmesse in Offenburg. Wobei schnell der Eindruck entstehen kann, dass jede Unterregion der Oberrheinregion ihr eigenes Süppchen kocht und dass der Konkurrenz-Gedanke noch weit über dem Kooperations-Gedanken steht.

So wären diese Messen der optimale Zeitpunkt für eine gemeinsame, deutsch-französische Vermarktung gemeinsamer touristischer Angebote, denn diese großen Messen werden auch vom einem Publikum besucht, das nicht in der Region lebt. Auch gemeinsame „Pakete“ für Aussteller müssten doch möglich sein – um für einen günstigen Preis auf allen drei großen Messen vertreten zu sein.

Stattdessen nehmen sich die Messeorganisatoren gegenseitig die Besucher weg – statt sich so zu organisieren, dass die Besucher alle drei großen Messen besuchen können. Zum Beispiel mit einem gemeinsam zu organisierenden Shuttle-Dienst, der so mutig ist, Verbraucher auch von Straßburg nach Freiburg oder von Offenburg nach Straßburg zu bringen. Ebenso fehlt es noch an richtig gemeinsamen touristischen Programmen – dabei ist die Region weitaus mehr als die Addition ihrer einzelnen Unterregionen – die gemeinsame Vermarktung des Oberrheins ist eine reine Willenssache.

Und so sitzen die Verbraucher auch dieses Jahr daheim und überlegen, zu welcher der vielen Messen sie denn nun gehen sollen. Wer weiß, vielleicht lächelt man in ein paar Jahren darüber, wenn es längst eine große Oberrhein-Messegesellschaft gibt, die für den ganzen Oberrhein tätig ist. Vielleicht.

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