Mini-série (2) – Das war also Venedig…

Selbst die Masken schauen ernst, angesichts der Schäden, die der Mensch dieser einmaligen Stadt zufügt. Foto: (c) Bernard Guerrier

(KL / Bernard Guerrier) – Kurz vor den zerstörerischen Überschwemmungen Venedigs war der Straßburger Photograph Bernard Guerrier drei Tage lang in der Stadt der Dogen zum Photographieren.

Diese Serie hat eine Mehrfach-Funktion. Zum einen hatten wir einfach Lust, diese wunderbaren Photos mit Ihnen zu teilen! Dann ist diese Mini-Serie auch ein kleiner Sprachkurs, denn wir werden diese Serie abwechselnd in der Sprache Goethes und der Molières veröffentlichen. Wer nicht beide Sprachen spricht, sollte ein Wörterbuch zur Hand nehmen! Und drittens wollen wir Sie einladen, darüber nachzudenken, was wir gerade mit diesem Planeten anstellen.

Die Schäden, von denen die „Serenissima“ betroffen ist, sind großteils vom Menschen gemacht. Durch das ständige Ausbaggern der Fahrrinnen in der Lagune, damit immer größere Kreuzfahrtschiffe in Venedig einlaufen können, hat die natürlichen Schutzwälle zerstört, die Venedig halbwegs schützten. Als dann das Hochwasser diese zauberhafte und somit ungeschützte Stadt traf, entstanden Schäden, von denen niemand heute sagen kann, ob die Stadt jemals wieder in den vorherigen Zustand versetzt werden kann.

Die Zerstörung unseres Welterbes beschränkt sich nicht nur auf den Regenwald im Amazonasgebiet, sondern wir vernichten auch unser kulturelles Erbe vor unserer Haustür. Das Ganze, um eine Art des Tourismus zu fördern, der zu den schlimmsten Umweltverpestern gehört – macht das Sinn? Müssen wir uns wirklich an dieser geplanten Zerstörung beteiligen? Die Gesichter Venedigs schauen uns heute an und fragen sich und uns, ob das wirklich richtig ist. Dabei ist eines klar – an dem Tag, an dem die Reiseveranstalter keine Kunden mehr für diese Art des Tourismus haben, werden sie auch keine Kreuzfahrten mehr anbieten…

Alle Photos / toutes les photos (c) Bernard Guerrier