Praktikum in Festtagslaune

Jannis Klein, Praktikant und "Erfinder" des digitalen Adventskalenders der Universalschlichtungsstelle des Bundes... Foto: privat

(KL) – Am 28.11.2021 führten wir ein Interview mit Felix Braun, dem Leiter der Universalschlichtungsstelle des Bundes, zu einem sehr spontan geplanten Adventskalender. Dabei stellte er auch klar, dass eine Realisierung ohne die maßgebliche Hilfe eines Praktikanten nicht mehr möglich gewesen wäre. Interview mit Jannis Klein, dem Praktikanten – zu der Aktion und zu dem Praktikum.

Jannis Klein, wie war das für Sie, als Herr Braun am 24.11. mit der Idee eines thematischen Adventskalenders auf Sie zukam?

Jannis Klein: Zugegeben, die Idee von Herrn Braun kam ziemlich spontan, wir hatten zu dem Zeitpunkt ja noch kein Profil auf LinkedIn oder vergleichbaren Plattformen, um den Adventskalender zu posten. Allerdings hatte ich just am Tag davor die Idee, eine LinkedIn-Seite der Universalschlichtungsstelle des Bundes zu erstellen. LinkedIn-Seite – aber welcher Content? Adventskalender – aber wo veröffentlichen? Da ergänzten sich beide Ideen perfekt und es entstand ein sehr spannendes Projekt.

Was ist Ihr fachlicher Hintergrund?

JK: Ich habe im Sommer meinen Bachelor in Europäischen Studien absolviert. Hinter dem deutsch-französischen Studiengang der Universitäten in Paderborn und Le Mans verbirgt sich ein breitgefächertes Studium, zusammengesetzt unter anderem aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Geschichte und Recht. Also im Gegensatz zu den meisten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universalschlichtungsstelle keine juristische Ausbildung.

Wie kamen Sie darauf, ein Praktikum bei der Universalschlichtungsstelle zu machen – als Nicht-Jurist?

JK: Wie eben gesagt, Recht war ein Teil meines Studiums, allerdings mit französischem Zivilrecht und Gerichtswesen und Europarecht ein vergleichbar kleiner. Durch einen meiner Professoren, Dr. Dieter Krimphove, Dozent für Europarecht an der Universität Paderborn, erfuhr ich überhaupt erst von der Universalschlichtungsstelle des Bundes in Kehl, davor hatte ich keinen blassen Schimmer von Schlichtung zwischen Verbrauchern und Unternehmen, was angesichts des Win-Win-Prinzips sehr schade ist. Auch generell habe ich das Gefühl, dass die Möglichkeit der Schlichtung in der Zivilgesellschaft viel bekannter sein sollte, weil sie oft die niederschwellige und kostenlose Lösung an Stelle eines Gerichtsverfahrens sein kann. Darüber kam ich dann ins Gespräch mit Herrn Braun über ein Praktikum und mögliche Tätigkeiten – was soll ich sagen, sein Vorhaben hat mich überzeugt und jetzt bin ich hier – seit fast 4 Monaten. Mein breit gefächertes Profil passt sehr gut zu den täglich wechselnden Aufgaben in diversen Bereichen, insbesondere um das Konzept der Schlichtung bekannt zu machen und es voranzubringen. Aber klar: Schlichtungsfälle bearbeite ich nicht, da bedarf es eben gerade der juristischen Expertise.

Wie sieht ein typischer Praktikumstag bei Ihnen aus?

JK: Eine Beschreibung eines „klassischen“ Arbeitstages ist fast unmöglich, da sie sich in der Regel sehr unterschiedlich gestalten. Es kommt immer auf die Ideen an, die Herr Braun teils auch spontan an mich heranträgt. Sehr schön ist, dass ich auch jederzeit selbst Vorschläge einbringen kann. Das sind mal kleinere und mal größere Projekte, die mehr oder weniger spontan entstehen können, von redaktioneller Arbeit über Recherche bis hin zu Öffentlichkeitsarbeit. Letzteres vor allem im Rahmen des Adventskalenders, für den ich die in Straßburg aufgenommenen Bilder bearbeite und mir passende Sprüche dafür überlege, die zum Lesen anregen. Eine sehr spannende und kreative Aufgabe! Und daneben gibt es Daueraufgaben, mit denen ich gleich am ersten Praktikumstag betraut wurde, zum Beispiel eine nähere Analyse umsatzstarker Unternehmen in Hinblick auf deren Schlichtungsbereitschaft.

Jannis Klein, vielen Dank – und weiterhin eine spannende Vorweihnachtszeit – Stichwort Adventskalender!

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