Schönes Wetter? Von wegen schönes Wetter…

Genau da geht es hin - zum Klimawandel. Für den es konkret Verantwortliche gibt. Foto: America's Power / Wiki Commons

(KL) – Warum die französisch GIEC (Interministerielle Expertengruppe zur Klimaentwicklung) ihren fünften Bericht zur Klimaentwicklung an einem Sonntag veröffentlichen musste, weiß wohl auch nur sie. Das ist allerdings nicht das Problem. Das Problem ist, wenn man diesem Bericht Glauben schenkt, dass die Klimaerwärmung mittlerweile so rasant geworden ist, dass das aktuelle schöne Wetter eigentlich nicht schön, sondern der Vorbote jeder Menge Katastrophen ist.

Bis zum Ende des Jahrhunderts wird die Temperatur auf diesem Planeten um 3,7 bis 4,8 Grad gestiegen sein. Permanent. Dass eine solche Klimaänderung Auslöser für Naturkatastrophen bislang ungeahnten Ausmaßes sein wird, erscheint logisch.

Die einzigen Maßnahmen, die man ergreifen könnte, ersticken, so der Bericht, in der Unfähigkeit der Politik, sinnvolle Obergrenzen für CO2-Emissionen festzulegen. Und ja, alle Augen schauen in Richtung Angela Merkel, deren Umweltminister Peter Altmeier in Brüssel unter Einsatz aller Kräfte eine tiefere Deckelung dieser Emissionen verhinderte. Was man auch so übersetzen kann: Wir vernichten unseren Lebensraum und unsere Lebensgrundlage dafür, dass die Aktionäre der Hersteller deutscher Luxuskarossen noch ein wenig mehr Gld verdienen können. Da sieht man auch, warum es die Dinos einige Millionen Jahre länger auf diesem Planeten ausgehalten haben als wir – sie waren einfach nicht so bescheuert wie wir.

Einfach nur mit dem Finger auf „die da oben“ zu zeigen, das Argument zieht nicht mehr. Denn immerhin sind wir es, die „die da oben“ immer wieder auf die Positionen wählen, in denen sie all den Unfug anstellen, mit dem sie sich den ganzen Tag so die Zeit vertreiben. Deutschland hat sich im letzten September erneut eine Regierung gewählt, der Begriffe wie „Shareholder Value“ mehr sagen als „Nachhaltigkeit“. Aber – das ist nicht etwa überraschend, sondern jeder, der sein Kreuzchen hinter die CDUCSUSPD gesetzt hat, der wusste, was auf ihn zukommt.

Wer diese Thematik ernst nimmt, für den kommen jetzt die wichtigsten Wahlen des Jahres. Denn bei der Europawahl werden auch wir mitbestimmen können, ob wir uns erneut die ewig gleichen wählen, die dann die ewig gleiche Lobbyisten-gerechte Politik führen, oder ob wir uns mal die Wahlprogramme etwas genauer anschauen und dann überlegen, wem wir zutrauen, die Götterdämmerung des Planeten Erde aufzuhalten. Diejenigen, die gerade überall in Europa am Ruder sind, haben auf jeden Fall nachdrücklich bewiesen, dass sie nicht dazu in der Lage sind. Das steht zwar so nicht in dem Bericht der GIEC, aber immerhin zwischen den Zeilen.