Streiks, wo man hinschaut

Auch das ist eine Folge des Ukraine-Kriegs: Überall in Europa ist das soziale Gleichgewicht aus dem Ruder gelaufen und in vielen Ländern kommt es zu Streikwellen. In Deutschland auch.

So dürfte es am Freitag an den deutschen Flughäfen auch zugehen... Foto: Fabio Pozzebom / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0br

(KL) – So richtig bekommt man das kaum noch mit, denn heute sind die meisten Länder mit sich selbst, dem Krieg in der Ukraine, der sanitären und sozialen Lage beschäftigt. Doch in ganz Europa läuft eine große Streikwelle, die am Freitag auch Deutschland treffen wird. Die Gewerkschaft Ver.di hat Streiks an mehreren Flughäfen angekündigt, an denen die Reisenden wohl erst einmal stranden werden.

In Großbritannien wurde zuletzt im Transportwesen gestreikt, in Frankreich gehen Millionen Menschen gegen eine geplante Rentenreform auf die Straße und in Deutschland fordern die Gewerkschaften einen Ausgleich zum inflationsbedingten Kaufkraft-Verlust. So wollen die Mitarbeiter an den Flughäfen eine Lohneerhöhung von mehr als 10 %, was auch ein ordentlicher Schluck aus der Pulle ist. Wie die Regierungen in den betroffenen Ländern den sozialen Frieden wieder herstellen wollen, ist unklar. Teuer wird es aber so oder so werden.

Betroffen sind am Freitag die Flughäfen in München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen – und letztlich geht es um den gesamten Öffentlichen Dienst, der nicht länger zusehen will, wie die Gehälter faktisch von Monat zu Monat weniger wert sind. Ausgenommen von den Streiks sind allerdings die Hilfsflüge in die Türkei.

Am 22. und 23. Februar findet dann die nächste Verhandlungsrunde in der Tarif-Auseinandersetzung statt und bis dahin sind weitere Warnstreiks geplant. Wenn man auf die Situation in ganz Europa schaut, dann stellt man fest, dass sich diese sozialen Spannungen nach und nach ausweiten, was allerdings auch kein Wunder ist, da immer mehr Menschen angesichts explodierender Lebenshaltungs- und Energiekosten nicht mehr mit ihren bisherigen Einkünften klarkommen. Angesichts dieser Entwicklung dürfte es mit der Streikwelle weitergehen. Ende offen.

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