Und alle arbeiten weiter an der Eskalation…

Ost und West rutschen immer tiefer in das, was schon bald der III. Weltkrieg sein wird. Beide Seiten tun alles, damit sich die Eskalation weiter verschärft.

Drohnenangriffe auf Kiew (Bild) und Moskau sind heute tägliche Realitât in diesem Krieg. Foto: Mvs.gov.ua / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Wer in den letzten Tagen die Nachrichten verfolgt hat, der stellt fest, dass der Ukrainekrieg immer weitere Kreise zieht. Kiew und Moskau werden inzwischen tâglich von Drohnen heimgesucht; die NATO führt ein riesiges Manöver in Nordeuropa durch; Russland stationiert weiter Atomwaffen in Belarus; Polen verbietet ab morgen den Transit für LKWs aus Russland und Belarus; das Propaganda-Säbelrasseln geht auf beiden Seiten immer weiter. Aber bis wohin soll das alles weitergehen?

Niemand denkt mehr ernsthaft über Lösungsansätze für diesen Krieg nach, beide Seiten lügen sich stark, doch weiβ man seit den beiden letzten Weltkriegen, dass es bei solchen Auseinandersetzungen keine Gewinner, sondern nur Verlierer gibt. Das aber hindert weder die ukrainischen, noch die russischen Verbündeten, weiterhin Milliarden und Waffensysteme in diesen Krieg zu pumpen, denn je weiter man von den Kampfhandlungen entfernt ist, desto unbeschwerter lässt sich mit diesem Krieg Geld verdienen. Und das gilt sowohl für den Westen, als auch für die russischen Verbündeten wie China und den Iran.

Es wird von Tag zu Tag unverständlicher, warum sich Europa so standhaft weigert, eine Strategie für diesen Krieg zu entwickeln. Stattdessen lässt sich Europa von Washington, Moskau und Kiew am Nasenring durch die Manege führen, macht weiter Geschäfte mit Russland und überschüttet die Ukraine mit Geld und Tötungsmaterial, genauso, wie China und der Iran das mit ihren russischen Verbündeten tun.

Das Handeln Europas ist nicht mehr von europäischen Interessen bestimmt, sondern wird inzwischen nur noch von Selensky und Biden bestimmt. Europa führt lediglich brav aus, was die beiden fordern. Doch wird diese Passivität nicht ausreichen, um diesen Krieg zu beenden. Doch ist das tatsächlich das Ziel der handelnden Personen? Die Beendigung des Kriegs und des Tötens? Oder verfolgt man am Ende ganz andere Ziele?

Das gebetsmühlenartig wiederholte Mantra, dass in der Ukraine „europäische Werte“ verteidigt werden, stimmt nur insofern, dass es in der Ukraine üblich ist, sich so zu verhalten wie bestimmte Spitzen der europäischen Politik, wie Eva Kaili, Marc Tarabella oder Ursula von der Leyen. Nur, das korrupte Europa muss nicht unbedingt verteidigt werden, so kompatibel die europäischen Institutionen auch mit den Gepflogenheiten in der Ukraine sein mögen. Aber was wollen wir tatsächlich in der Ukraine? Russland in die Knie zwingen? Sind wir von allen guten Geistern verlassen?

Die Vorstellung, dass der Westen und die NATO in der Lage wären, der geballten militärischen Kraft von Russland, China und dem Iran (und zahlreichen weiteren Verbündeten der BRICS-Staaten) Paroli zu bieten, ohne dabei diesen Planeten endgültig zu zerstören, ist eine Propaganda-Illusion. Eine militärische Lösung dieses von Russland initiierten Angriffskriegs wird es nicht geben, zumindest nicht in einer Form, dass danach noch Menschen in Zentral- und Westeuropa leben können. Da nützen auch die schönsten Propaganda-Parolen nichts, nach denen die Ukraine und der Westen innerhalb kürzester Zeit die Russen aus dem Land geworfen haben wollen.

Nach monatelangen Kämpfen ist Bakhmut gefallen. Nachdem uns während all dieser Monate gesagt wurde, dass die Schlacht um Bakhmut kriegsentscheidend sei und deshalb ganz schnell weitere Milliarden und Waffensysteme geliefert werden müssen, ist Bakhmut eben trotzdem gefallen. Eingenommen von einer russischen Armee, die von der westlichen Propaganda als schwach und praktisch nicht mehr einsatzfähig beschrieben wird. Dass nach dem Fall von Bakhmut selbst diese Niederlage als groβer strategischer Erfolg bezeichnet wurde, fällt auch niemandem mehr auf.

Eigentlich schade, dass wie 1914 und 1939 auch der III. Weltkrieg von den Kriegstreibern als „alternativlos“ verkauft wird. Eigentlich schade, dass auch in diesem III. Weltkrieg die gleichen profitieren, die sich auch schon in den letzten Weltkriegen eine goldene Nase verdient haben. Eigentlich schade, dass niemand mehr über Frieden oder Verhandlungen reden will.

Die Kriegsmaschine läuft wieder wie geschmiert und es ist absehbar, dass dieser Krieg in einem Inferno enden wird, das sicherlich nicht lokal begrenzt sein wird. Und dann werden sich alle wieder betroffen anschauen, sich fragen, wie es so weit kommen konnte und sich dann gegenseitig versprechen, dass so etwas nie wieder passieren darf. Dass wir für diese Erkenntnis erneut einen Weltkrieg brauchen, zeigt deutlich, dass der Mensch nicht etwa die „Krone der Schöpfung“, sondern eine miβratene Montagsproduktion ist. Vielleicht ist es an der Zeit, diesen Planeten an Spezies zu übergeben, die in der Lage sind, langfristig auf einem Planeten zu leben, ohne diesen zu zerstören und sich gegenseitig auszurotten.

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