Verdammte Algorithmen…

Die sozialen Netzwerke können einem ganz schön die Stimmung vermiesen. Es sei denn, die wüssten etwas, was ich selbst nicht weiß. Aber deswegen jetzt meine Beerdigung planen?

Ganz toll, die Algorithmus-Modelle... nur manchmal weit am Thema vorbei! Foto: UserTwoSix / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Auf den sozialen Netzwerken werde ich momentan von zwei Arten Werbenachrichten überschwemmt. Bei den einen handelt es sich um Angebote für Krankenversicherungen mit allen möglichen Extraleistungen und bei den anderen um Angebote für meine Beerdigung. Das stimmt dann doch ein wenig nachdenklich.

Ich könnte ja beispielsweise auch Werbung für Reisen und billige Flüge erhalten, die es ja in den sozialen Netzwerken auch geben muss. Oder für Möbel oder Autos oder sonstwas. Nein, Krankenversicherungen und Beerdigungen.

Nun macht es vielleicht durchaus Sinn, sich zu Lebzeiten um seine Beerdigung zu kümmern. Aber was ist, wenn ich das Gefühl habe, dass es dazu noch zu früh ist? Ach ja, für den Fall greifen ja die Angebote für die Krankenversicherungen. Doch irgendwie empfinde ich diese von irgendeinem Algorithmus gesteuerte Werbeberieselung als eine Unverschämtheit, als einen Eingriff in mein Privatleben. Denn ich möchte überhaupt keine Werbung für meine Beerdigung erhalten. Und krankenversichert bin ich auch und ich beabsichtige keinesfalls, die Versicherung zu wechseln. Warum also diese Werbeflut?

Irgendwo sitzt ein Computer, vermutlich mit jeder Menge künstlicher Intelligenz ausgestattet, auf dem ein Algorithmus läuft, der diese Art von Werbung zielsicher auf meinen Computer und mein Handy steuert. Aber dieser Computer nervt mich.

Ich hoffe nur, dass dieser Computer nicht mit anderen Computern kommuniziert, beispielsweise mit dem meines Hausarztes. Und dass er da nichts gefunden hat, was rechtfertigen würde, dass man mir Infos über meine bevorstehende Beerdigung schickt. Denn eigentlich habe ich vor, noch ein wenig zu leben…

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