Zeitenwende zum 1. April?

Am Ostermontag, dem 1. April, hat sich in Deutschland einiges verändert. Nicht nur, dass Cannabis jetzt legal ist, dazu tritt in Bayern das erste „Gendern-Verbot“ in Kraft.

"Gendern - nein danke!" heisst es ab sofort in Bayern. Foto: Ferry Paur / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Seit gestern ist in Bayern das „Gendern“, also die Schriftform mit Sternchen, großem I und anderen Gender-Formen verboten und zwar überall dort, wo der Freistaat das Sagen hat, also in Schulen, Hochschulen und Behörden. Für Sprachpuristen ist das eine gute Nachricht, denn das „Gendern“ macht praktisch jeden Text unlesbar, während gleichzeitig der Beitrag des „Genderns“ zur Gleichstellung von Frau und Mann nicht wahrnehmbar ist. Für Wokisten ist das eine schlechte Nachricht, denn sie müssen nun erkennen, dass die Gesellschaft nicht jeden Quatsch endlos mitmacht.

Immerhin, man hatte es probiert, doch bringt „Gendern“ außer der Unleserlichkeit von Texten nicht viel oder sogar gar nichts. Vermutlich gibt es bessere Möglichkeiten, etwas für die Gleichstellung von Frau und Mann zu tun als diese Verunstaltung der Sprache, die, um ehrlich zu sein, nur nervt.

Doch wird es nicht bei Bayern bleiben, andere Bundesländer denken laut in der gleichen Richtung nach, wie beispielsweise Hessen. Denn überall wurde die Sprache im öffentlichen Raum so verunstaltet, zumeist per Dienstanweisung und dass Bayern nun den ersten Schritt zurück zu einem normalen Sprachgebrauch macht, ist erfreulich.

Ob irgendjemand sein geschlechterspezifisches Verhalten geändert hat, nur weil er oder sie statt „Schüler“ dann „SchülerInnen“ oder „Schüler*innen“ hat schreiben müssen, ist eher unwahrscheinlich und es liegen natürlich keine Daten zu dieser Frage vor. Auch viele Frauen nervt das „Gendern“ und damit stellt sich die Frage, ob gesellschaftliche Veränderungen auf diesem Weg erreicht werden können. Die Entwicklung der Sprache, die ein dynamisches Konstrukt ist, das sich immer dann verändert, wenn dies Sinn macht, lässt sich eben nicht von Wokisten diktieren, sondern diese Entwicklung findet statt oder eben auch nicht.

Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ an die Bayern, die als erstes den Mut haben, dieser Sprachverdrehung einen Riegel vorzuschieben. Denn so werden Texte endlich wieder lesbar…

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