artes libri : „Buchkunst, grenzüberschreitend“

Buchkunst: Ein wunderschöner Einband eines Gedichtbands von Paul Celan, hergestellt von Susanne Natterer. Foto: (c) Susanne Natterer, Buchbinderin Freiburg

(WB) – Bis zum 31. Juli 2015 wird die Ausstellung „Buchkunst, grenzüberschreitend / Par-delà les frontières, l’art du livre“ im Freiburger Kornhaus am Münsterplatz laufen, eine Hommage an die am Oberrhein erfundene Buchkunst, eine Verbeugung vor den rheinischen Humanisten, die dafür arbeiteten, dass die Ideen des Humanismus über das Medium Buch ihren Weg in die Köpfe der Menschen finden konnten.

Im Mittelpunkt dieser deutsch-französischen Ausstellung stehen sowohl die Kunst des Bucheinbands, als auch die Unikatbücher (die speziell im Mittelalter gang und gäbe waren, als Bücher noch von Hand kopiert wurden) sowie der Buchdruck mit den ersten großen Pressen. Wenn man den handwerklichen Aufwand sieht, mit dem diese Bücher hergestellt wurden, dann muss man unwillkürlich daran denken, was für einen weiten Weg die Menschheit vom handkopierten Sakralwerk zum eBook-Reader der modernen Zeiten zurückgelegt hat.

Dass die Buchkunst ein wichtiger Ausdruck der Kultur der Menschheit ist, erschließt sich dem Besucher der Ausstellung nach wenigen Augenblicken. Und speziell wir am Oberrhein haben eine uralte Tradition, die sich zum Glück, die Ausstellung zeigt dies, bis zum heutigen Tag erhalten hat. Denn auch heute noch werden am Oberrhein Bücher als Kunstwerke hergestellt und es gibt Bastionen, in denen sich Künstler erfolgreich gegen die allumfassende Digitalisierung unserer Welt wehren. Mit – schönen Büchern.

Begleitet wird diese schöne Ausstellung, die unter anderem dank der Unterstützung der Straßburger Stiftung „Fondation Entente Franco-Allemande“ organisiert werden konnte, von verschiedenen Workshops, bei denen die Teilnehmer lernen können, wie man sein eigenes Papier herstellt oder wie man mit Holzlettern drucken kann.

Alle weiteren Informationen gibt es auf der Internet-Site des Centre Culturel de Freiburg.